Rommerskirchen Kämmerer holt bei Jahresabschlüssen auf

Rommerskirchen · Kämmerer Bernd Sauer will dem Rat bis zum Jahresende auch die Abschlüsse für 2013 und 2014 präsentieren.

In der Aufholjagd fehlender Jahresabschlüsse ist die nächste Etappe geschafft. Kämmerer Bernd Sauer legte gestern dem Rat den inzwischen fertiggestellten Jahresabschluss für 2012 vor. Der weist bei einer Bilanzsumme von 73,6 Millionen Euro einen Fehlbetrag von 1,44 Millionen Euro auf, eingeplant hatte die Gemeinde seinerzeit ein Minus von 600.000 Euro.

Die Hauptursache für die Abweichung von Prognose und tatsächlichem Ergebnis liegt nach Sauers Worten im Einbruch bei der Gewerbesteuer: De facto hat die Gemeinde im Haushaltsjahr 2012 1,2 Millionen weniger Gewerbesteuer eingenommen, als es der Haushaltsplan vorsah. Gleichwohl relativiert sich dieses Ergebnis in der Gesamtschau der vier Haushaltsjahre von 2009 bis 2012: Hier wurde eine Planungssumme von 5,32 Millionen Euro veranschlagt, wobei der tatsächliche Wert bei 5,39 Millionen Euro lag. "In der kumulativen Betrachtung liegt die Abweichung bei nur 65.000 Euro, was mich schon ein wenig stolz macht", so Bernd Sauer.

Wir haben in diesen vier Jahren gut gewirtschaftet", so der Kämmerer. Gedeckt wurden Fehlbeträge bis 2011 durch die fiktive Ausgleichsrücklage, seither dient zu diesem Zweck die allgemeine Rücklage. "Es ist erfreulich, dass die 2010 noch einmal angestiegen ist, so dass wir mehr Eigenkapital haben", sagt Sauer. Seit seinem Amtsantritt im November 2014 konnte Bernd Sauer jetzt den vierten Jahresabschluss vorlegen. "Ich hätte es auch lieber schneller geschafft", räumt er ein. Zu beachten sei indes, dass "viel aufzubereiten gewesen ist und viele Umbuchungen nötig waren." Hinzu kommt, dass in der personell dünn besetzten Kernverwaltung lediglich zwei Mitarbeiter mit den Jahresabschlüssen befasst seien - neben dem Tagesgeschäft. Eine wertvolle Hilfe seien die Kollegen aus der Dormagener Kämmerei, betont der Finanzchef der Gemeinde. Seit gut zwei Monaten hat die Dormagener Kämmereileiterin Hannelore Drosten kommissarisch auch die Kämmerei in Rommerskirchen übernommen. Obwohl dies keine dauerhafte Lösung bleiben soll, sehen sich weder Bernd Sauer noch Bürgermeister Martin Mertens hier in Zugzwang. Geeignete Bewerber hatten sich nach dem Weggang von Kämmereileiterin Nadine Simsek nicht gefunden. Für Sauer und Mertens steht die Gemeinde finanziell stabil da: "Die Finanzlage ist nicht so düster, wie sie schon einmal dargestellt wurde", so der Bürgermeister. Bekannt gab Sauer gestern auch den voraussichtlichen Zeitplan für die Erledigung der noch ausstehenden Abschlüsse: Der für 2013 soll bis zum Jahresende vorliegen, für 2017 visiert der Kämmerer die Abschlüsse 2014 und 2015 an. Läuft alles glatt, "könnten wir vielleicht Ende 2017 mit dem Abschluss für 2016 anfangen", nennt Sauer die günstigste Prognose. Die Gemeinde wäre damit wieder "im Takt": Mit Blick auf die fehlenden Abschlüsse hat Landrat Hans-Jürgen Petrauschke seit 2014 erheblichen Druck auf die Gemeinde gemacht. Die Genehmigung des Hauhalts 2015 hatte er vom Vorliegen der Jahresabschlüsse 2009 bis 2012 abhängig gemacht.

(NGZ)
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