Rommerskirchen Kabarettist Ehring begeisterte in Eckum

Rommerskirchen · Ausverkauftes Haus beim letzten Kabarettabend für dieses Jahr im Evangelischen Gemeindezentrum.

 Christian Ehring als Anchorman Elmar Stelzwedel.

Christian Ehring als Anchorman Elmar Stelzwedel.

Foto: Kulturbüro Dormagen

Mit der Äußerung, dass Teile seiner Antwort die Bevölkerung verunsichern könnten, hat Innenminister Thomas de Maizière wohl nicht nur Satirikern eine Steilvorlage für einen "Running Gag" mit langer Lebensdauer gegeben. So auch jetzt im evangelischen Gemeindezentrum Christian Ehring. Jedenfalls hätte die genannte (Nicht-)Antwort auf die Frage eines Verkehrspolizisten, ob man etwas getrunken habe, durchaus ihren Reiz, wie die Reaktion des Publikums deutlich machte.

Zum Ausklang der 25. Saison bescherte "Anchorman" Ehring dem Eckumer Kulturcafé jetzt ein ausverkauftes Haus samt rundweg begeistertem Publikum. Mehr als zwei Stunden lang ließ der unter anderem aus der Satiresendung "Extra 3" und der ZDF-"heute show" bekannte Kabarettist die Zuschauer am Ungemach seines Protagonisten Elmar Stelzwedel teilnehmen. "Jahrelang habe ich den Katastrophen mein Gesicht geliehen", resümiert der einstige Nachrichtensprecher sein Wirken, das mit einer privaten Katastrophe sein Ende fand. Dass er die ihm entlaufene "Moni" live und in Farbe um Rückkehr gebeten hat, gab ihm bei den Programmverantwortlichen endgültig den Rest.

Fortan ist für den Nachrichtenmann a.D. Klinkenputzen angesagt, der Gang zum Psychiater ist ebenso obligatorisch wie der zum Arbeitsamt, das dem schwer Vermittelbaren einen Job als vollverkleidete menschliche "Fritte" andient. Sich damit anzufreunden, wird dem geplagten Nachrichten-Junkie Stelzwedel dadurch erschwert, dass ausgerechnet Ex-Kollegin Eva Herman die Rolle der "Mayo" zugedacht ist.

Ein absolutes Highlight von Ehrings seit 2003 ständig aktualisiertem Programm ist seine musikalische Empfehlung, zur Auflockerung der Mentalitäten doch auch in Teheran mal einen Karnevalsverein zu gründen, was zumindest das Publikum in närrische Stimmung brachte. Seine Moni bekam Stelzwedel natürlich nicht zurück, was die beste Voraussetzung für viele weitere Fortsetzungen des rot sehenden "Anchormans" sein dürfte.

(S.M.)
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