Rommerskirchen Jecken strahlen im Ansteler Sunnesching

Rommerskirchen · Der Ansteler Rosenmontagszug setzte gestern wieder den Schlusspunkt unter das Karnevalsgeschehen am Gillbach. Die Jecken zogen dabei noch einmal alle Register und waren mit viel Spaß bei der Sache.

Einen Kamellehagel, den man selbst bei größeren Umzügen vergeblich sucht, ließen gestern die Teilnehmer des Rosenmontagszugs der Burgritter auf die überaus zahlreichen Jecken niedergehen, die sich den Schlusspunkt des Karnevals am Gillbach nicht entgegen lassen mochten.

"Dä Herrjott muss ene Ansteler sin", meinte Burgritter-Chef Jörg Sauer angesichts des strahlenden Sonnenscheins schon vor dem Start, der diesmal mit vier Minuten Verspätung um 11.15 Uhr erfolgte. Auch Bürgermeister Martin Mertens sah himmlische Mächte am Werk, vermutete jedoch eher, "dass Petrus ein Rommerskirchener ist".

19 Fußgruppen sowie größere und kleinere Wagen machten sich im Gewerbegebiet am Ortsausgang auf den Weg über die von Jecken dicht gesäumte Wasserburgstraße. Am Schluss des Zugs beantwortete das Dreigestirn Prinz Ralph Konitzer, Jungfrau "Svenja"(Sven Konitzer) und Bauer Michael Willmann den Jubel der Jecken mit einem regelrechten Sperrfeuer karnevalistischer Wurfmasse. Nach dem "Heimspiel" am Sonntag genoss auch das Rut-Wieß-Kinderprinzenpaar Oliver Blasy und Eva Petermann das Karnevalsspektakel noch einmal von ganz hoher Warte aus im Großwagen der KG. Bauen konnten die Burgritter auch diesmal wieder auf die Freunde aus Delhoven: Die KG Thalia war ebenso wieder dabei wie die "Ärm Söck" vom Blechhof. Wie schon tags zuvor in Rommerskirchen, stach auch die Ansteler Hunnenhorde ins Auge, die von Marion Kirch-Angst angeführt wurde. Verstärkung erhielten Attilas Nachfahren durch die Delhovener Hunnen um Uwe Augstein. Ganz neu im Zug dabei war die Gruppe der "Ansteler Feuerfürzchen" um Carsten und Simone Kleuters.

Musikalisch waren die Marschierer gestern wieder bestens versorgt: Die Tambourkorps aus Nettesheim-Butzheim, Frixheim und Anstel sorgten dafür, dass keiner der mitmarschierenden Jecken aus dem Tritt geriet. Nach dem obligatorischen Schlenker über die B 477 kamen die Jecken noch einmal zurück zur Wasserburgstraße und stellten dort überzeugend unter Beweis, dass ihre Arsenale noch längst nicht erschöpft waren.

"Kurz, aber heftig" sollte die Session werden, wie Prinz Ralph I. schon anlässlich der Proklamation im November versprochen hatte. Zumindest heftig ging es am Nachmittag noch einmal beim fröhlichen Humpenschwingen der Burgritter zu. Für Stimmung sorgten dabei insbesondere "Ne Spetzboov" Hans-Willi Mölders und "Ne Frechdachs" Timo Schwarzendahl mit einem jecken Wortwechsel.

Auch in Anstel waren gestern deutlich mehr Sicherheitskräfte unterwegs als von früheren Rosenmontagszügen gewohnt. Anders als tags zuvor am Eckumer Bahnhof musste nur ein einziges Auto versetzt werden (in Eckum waren es 15), weil es den Zugweg versperrt hätte. "Einem Kölschen wäre das nicht passiert", merkte Ordnungsamtsleiter Hans Knelleken angesichts des Düsseldorfer Kennzeichens des betroffenen Wagens lakonisch an.

(NGZ)
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