Rommerskirchen "Grünes Klassenzimmer" wird geplant

Rommerskirchen · Die Entwürfe der Gemeinde für den Grünzug am Neubaugebiet haben eine wichtige Hürde beim Rhein-Kreis Neuss genommen. Auch der römische Abwasserkanal soll als "archäologisches Fenster" in das Vorhaben integriert werden.

 Das Gelände am Neubaugebiet Steinbrink soll in einen Naherholungsbereich, vor allem für Kinder, umgewandelt werden. Der Naturschutzbeirat des Kreises hat für die Pläne nun grünes Licht gegeben.

Das Gelände am Neubaugebiet Steinbrink soll in einen Naherholungsbereich, vor allem für Kinder, umgewandelt werden. Der Naturschutzbeirat des Kreises hat für die Pläne nun grünes Licht gegeben.

Foto: Georg Salzburg

Am Steinbrink soll ein neuer Lern- und Spielort für Kinder entstehen. Die Gemeinde hat in den vergangenen Monaten detaillierte Pläne für ein "grünes Klassenzimmer" in unmittelbarer Nähe zum Neubaugebiet und zur Gillbachaue entwickelt, die jetzt vom Naturschutzbeirat des Rhein-Kreises Neuss abgesegnet wurden.

In den Plänen sind entlang des Grünzuges, zu dem auch der Lärmschutzwall gehört, verschiedene Erlebnisräume für Kinder vorgesehen. Dazu gehören Bereiche für Spielen und Kommunikation, zum Klettern und Rodeln sowie zum Lernen.

Verschiedene Ideen von Kindern, die aus dem Projekt "Mehr Freiraum für Kinder. Ein Gewinn für alle!" stammen, sollen bei der Gestaltung umgesetzt werden, darunter ein Spielbereich mit Wüstensand, ein Erkundungspfad, Büsche zum Versteckspielen und ein "grünes Klassenzimmer". Zwischen Streuobstwiesen und Entwässerungsflächen soll ein acht mal acht Meter großer Holzpavillon mit Platz für bis zu 29 Kinder für einen naturnahen Unterricht entstehen. Daneben sind Hochbeete geplant, in denen die Schüler unter fachmännischer Anleitung Gemüse und Blumen pflanzen können.

Ein zweiter Holzpavillon soll über der römischen Wasserleitung entstehen, die im Zuge der Erschließung des Neubaugebietes Steinbrink entdeckt, zunächst freigelegt und dann zu Sicherungszwecken wieder aufgeschüttet wurde. Ein durchsichtiger Fußboden gäbe die Möglichkeit, die Wasserleitungsfunde zu schützen und trotzdem optisch erlebbar zu machen.

Auf dem Gipfel des Lärmschutzwalls ist eine Kletterlandschaft geplant, die Schräge des Walls könnte mit großen Findlingen zum Sitzen und "Herumlümmeln" ausgestattet werden, wie es in den Plänen heißt. Auch ein Grillplatz und Hängemattenschaukeln sind vorgesehen. Zudem sollen zahlreiche Obst- und Zierbäume gepflanzt und weitere Sitzgelegenheiten - auch für Senioren - errichtet werden.

Der Naturschutzbeirat beim Rhein-Kreis Neuss hat in seiner jüngsten Sitzung den schon recht detaillierten Plänen der Gemeinde für die Freiraumgestaltung einstimmig zugestimmt. Vorausgesetzt, die Gemeinde setzt diese Pläne auch so um, sichert Ulrich Schmitz von der Unteren Landschaftsbehörde im Amt für Umweltschutz beim Kreis eine entsprechende Befreiung von der nötigen Zulassungsplicht zu.

Mit dem Antrag beim Kreis hat die Gemeinde zunächst nur die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen. Erst jetzt wird geklärt, wie das geplante Projekt auch finanziell umgesetzt werden kann. Entsprechende Förderanträge sind bisher noch nicht gestellt worden, wie die Verwaltung auf Nachfrage mitteilte.

Auch steht noch eine Baugenehmigung für die beiden geplanten Holzpavillons aus. Und schließlich muss für das geplante "archäologische Fenster" wohl die Denkmalschutzbehörde zustimmen. Das Projekt befindet sich also noch in einem sehr frühen Stadium. Was es die Gemeinde kosten wird und wann es realisiert werden kann, ist bislang noch offen.

(NGZ)
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