Rommerskirchen Gillbacher segeln auf dem Narrenschiff

Rommerskirchen · Etliche tausend Besucher verfolgten den Festzug der Karnevalsgesellschaft "Rut-Wieß". 41 Gruppen und mehr als 1000 aktive Teilnehmer sorgten in Eckum und Rommerskirchen für ausgelassene Stimmung. Ärger über Falschparker.

 Die "Butzheimer Piraten" mit ihrem Segler waren erneut eine der Attraktionen des Karnevalszugs der KG Rut-Wieß. Auch das Publikum am Straßenrand hatte angesichts der spendierfreudigen Jecken nichts zu meckern.

Die "Butzheimer Piraten" mit ihrem Segler waren erneut eine der Attraktionen des Karnevalszugs der KG Rut-Wieß. Auch das Publikum am Straßenrand hatte angesichts der spendierfreudigen Jecken nichts zu meckern.

Foto: G. Salzburg

Zugleiter Ralph Konitzer war schon beim Anmeldeschluss begeistert: 41 Gruppen wollten beim Umzug der Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß durch Eckum und Rommerskirchen mitmachen - und setzten dies gestern auch in die Tat um. Mit fünf Gruppen mehr als im Vorjahr konnte damit auch die bei den rut-wießen Jecken eigentlich jahrzehntelang zum Standard gehörende "40-er-Marke" wieder erreicht werden. Angesichts "eines solchen Engagements für unser Brauchtum kann man echt auf jede Gruppe stolz sein", lautete sein schon vorab gezogenes Fazit, das der Verlauf des Zuges bestätigte.

Einschließlich des stattlichen Aufgebots an Sicherheitskräften und freiwilligen Zugbegleitern dürften mehr als 1000 Jecken auf der Piste gewesen sein, von wo aus sie das närrische Publikum in Eckum und Rommerskirchen einem nahezu unablässigen Kamellehagel aussetzten. Relativ rar gemacht haben sich - wohl angesichts strenger Auflagen - größere Fahrzeuge. Löbliche Ausnahme waren einmal mehr die weit vorn im Zug segelnden "Butzheimer Piraten" unter dem Kommando von Kapitän Bernd Meier, die mit einen fast schon seetauglich anmutenden Segelschiff in See stachen. Das mit Abstand größte Gefährt stellten die Ansteler Burgritter, deren komplett neuer Prinzenwagen beim heutigen Rosenmontagszug in Anstel mitrollen wird.

Trends hinsichtlich der Kostümierung waren nicht auszumachen. Die wohl am längsten ununterbrochen mitmarschierende Gruppen dürften die "Gillbach-Hunnen" um Peter Klütsch sein. Den "Karneval in Venedig" ließen Hannelore Wolff und ihre Mitstreiter(innen) hochleben, während die von Andrea Kossler gemeldete Gruppe immer noch auf das Kommen des Winters hoffte. Auf dem Prinzenwagen konnte das Rut-Wieß-Kinderprinzenpaar Simon Leven und Alicia Schwantes die Gemeinde aus einer ihnen bislang unbekannt-luftigen Höhe heraus kennen lernen. Auf dem Senatswagen dabei waren einmal mehr Bürgermeister Martin Mertens, sein Vorgänger Albert Glöckner und CDU-Chef Michael Willmann. Wahlweise als "Wagenengel" oder "Bodyguards" waren ebenfalls die beiden "Großkoalitionäre" Johannes Strauch und Walter Giesen dabei. SPD-Chef Strauch marschierte zur Feier des Tages wieder auf dem rechten Flügel, und CDU-"Dissident" Giesen sicherte die linke Flanke ab.

Als überaus lästiges Problem erwiesen sich die Dauerparker am Bahnhof, an dem seit 2015 der Zug wieder startet. Gut 30 Autos standen trotz entsprechender Verbotsbeschilderung gestern morgen auf den eigentlich gesperrten Parkplätzen. Nur etwa die Hälfte waren mittags verschwunden, nachdem Ralf Hoffmann, der Bezirksbeamte der Polizei, die Halter hatte informieren lassen. Für die restlichen Fahrer gab's das obligatorische "Knöllchen", das 2015 lediglich drei Mal geschrieben werden musste. Eine gute Nachricht: "Nirgendwo ist irgendwas passiert - zumindest hat keiner angerufen", fasste Ralf Hoffmann kurz vor Beginn des Zugs den bisherigen Verlauf des Karnevals zusammen.

(NGZ)
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