Rommerskirchen Gemeinde will Ausbildungsatlas auflegen

Rommerskirchen · Spätestens 2018 soll es einen Gesamtüberblick über alle Ausbildungsstellen geben. Wirtschaftsförderin Bele Hoppe ist sich sicher, dass dabei genügend Firmen mitwirken werden, wie sie jetzt beim 13. Unternehmerforum deutlich machte.

Als "ein gelobtes Land" für Auszubildende hatte Birgit Lemke-Littges, Ausbildungs-Akquisiteurin der Arbeitsagentur, Ende 2015 die Gemeinde beschrieben. In Rommerskirchen gebe es etliche mittelständische Unternehmen, die Fachkräfte suchen, skizzierte sie vor einem halben Jahr die Ausbildungssituation am Gillbach. Sich auf einen Blick über die vorhandenen Stellenangebote und die Unternehmen, die sie machen, zu informieren, ist bislang indes noch eine Marktlücke.

Schließen will sie Wirtschaftsförderin Bele Hoppe, wie sie jetzt beim 13. Unternehmerforum des Wirtschaftsbüros bei der Firma Krüger Fahrzeugtechnik ankündigte. 2017, spätestens 2018 soll es einen Ausbildungsatlas geben, der dokumentieren soll, "dass Rommerskirchen nicht nur ein toller Wohnort ist, sondern auch gute Zukunftsperspektiven für Jugendliche bietet, die hier einen Ausbildungsplatz suchen", sagt Bele Hoppe. Was die Wirtschaftsförderin optimistisch stimmt: Von den gut 60 Firmeninhabern, die jetzt am Unternehmerforum teilnahmen, hat etwa ein Drittel bereits vorab ihre Unterstützung signalisiert.

Konkrete Zahlen, wie viele Jugendliche in der Gemeinde eine Ausbildungsstelle suchen, gibt es nicht. Eine wichtige Ursache für die unbefriedigende Datenlage besteht darin, dass es in Rommerskirchen nun einmal keine weiterführenden Schulen gibt. Auch exakte Daten, wie viele Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, gibt es derzeit nicht. Als das Unternehmerforum im Herbst 2015 zuletzt bei "Schümmer Optik" im Center am Park zu Gast war, hatten Verena Krüger und ihr Mann das Unternehmen an der Marie-Curie-Straße 5 gerade erst eröffnet. Firma Krüger Fahrzeugtechnik ist eine Fachwerkstatt für alle Marken und gemeinsam mit der Firma Classic Village tätig, bei der sich alles um klassische Fahrzeuge dreht. Ein Meister und ein Betriebsleiter sind dort tätig, bislang aber noch kein Auszubildender. Ein Dauerzustand soll dies jedoch nicht bleiben: "Ab 2017 wollen wir auch ausbilden", sagt Verena Krüger.

Auf vermehrte Ausbildung setzt auch das Rathaus, wie Bürgermeister Martin Mertens deutlich macht: Statt einem gebe es derzeit zwei Azubis in der Verwaltung, so Mertens. Immerhin: Mit gut 160 Mitarbeitern inklusive der Beschäftigten in den Kindergärten und der Offenen Ganztagsschule ist die Gemeindeverwaltung der wohl größte Arbeitgeber vor Ort. Einer der ältesten ist übrigens die ihr 125-jähriges Bestehen feiernde VR-Bank Dormagen, für die Vorstandsmitglied Rainer Hilgers und Regionalleiter Gottfried Goertz auf die örtlichen Wurzeln aufmerksam machten. 1891 ging nämlich die Spar- und Darlehenskasse Nettesheim an der dortigen Martinusstraße an den Start. "Ein Nebenzweig ist zwar noch älter, aber wir können nur das ,juristisch korrekte' Jubiläum feiern", meinte Hilgers. Ein Beitrag zur Jubiläumsfeier war Ende April das Engagement der VR-Bank als Hauptsponsor beim Eckumer Entenrennen. Weitere Feierlichkeiten sind in der Gemeinde nicht geplant.

(NGZ)
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