Rommerskirchen Gemeinde investiert ins Wohl der Kinder

Rommerskirchen · Die Quote der Kinder, deren Eltern auf Sozialhilfe angewiesen sind, liegt in Rommerskirchen bei 5,8 Prozent - und damit weit unter dem Bundesschnitt von 14,7. Die Gemeinde möchte aber noch mehr tun, damit Kinder gute Chancen haben.

Kein Kind zurücklassen - nach dieser Devise sollen in der Gemeinde Rommerskirchen die Bedingungen für ein glückliches Familienleben auch für einkommensschwächere Bürger geschaffen werden. Das zumindest hat Bürgermeister Martin Mertens aus den guten Zahlen abgeleitet, die nun die Bertelsmann-Stiftung herausgegeben hat - "damit wurde der Gemeinde ihre Familienfreundlichkeit bescheinigt", so Mertens.

Denn Rommerskirchen liegt mit einer Quote von 5,8 Prozent der Kinder, deren Eltern staatliche Grundsicherung empfangen, weit unterhalb der des Bundesdurchschnitts von 14,7 Prozent - und noch viel besser als die großen Nachbarkommunen Düsseldorf und Köln, wo diese Quote bei über 25 Prozent liegt, wie das Kreisjugendamt, zu dessen Bereich auch Rommerskirchen gehört, deutlich gemacht hatte. Zum Vergleich: Der Deutsche Kinderschutzbund spricht bundesweit von mehr als 2,5 Millionen Kindern, die in Kinderarmut leben - das sind etwa 19,4 Prozent aller Personen unter 18 Jahren.

Diese Zahlen seien für Rommerskirchen eine Bestätigung und ein Ansporn zugleich, wie Bürgermeister Mertens erklärt: "Kinderarmut ist die Folge von der Armut der Eltern. Wir müssen daher Sorge tragen, alle Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern frühzeitig und gezielt zu fördern." Der Schlüssel zur Bekämpfung von Kinderarmut sei eine Kombination von zukunftsorientierter Schul- und Bildungspolitik und dem Schaffen von fairen Arbeitsbedingungen. "Nur so erhalten möglichst viele Eltern, unabhängig vom individuellen familiären Hintergrund, die Möglichkeit aus eigener Kraft und ohne staatliche Zuschüsse einen ausreichenden Lebensunterhalt zu bestreiten", folgert der Bürgermeister: "Die aktuelle Studie zeigt uns, dass in Rommerskirchen vieles richtig gemacht wurde." Aber das reiche nicht aus. "Kinderarmut ist gerade in einem so reichen Land wie Deutschland fürchterlich. Wir arbeiten daran, dass die Quote noch weiter sinken wird", verspricht er. Zum Beispiel soll eine neu von der Gemeinde eingestellte Logopädin in allen Kitas auf freiwilliger Basis Sprachförderung leisten. "Wir denken auch über besondere Stipendien für Nachhilfe in Schulen nach", so Mertens. Es gehe nicht nur um materielle Versorgung, sondern um eine Investition in die Zukunft armutsgefährdeter Kinder durch gezielte Förderung. "Es muss vermieden werden, dass Armut vererbt wird."

Ein Schwerpunkt dabei ist die Ausstattung der Kindergärten und vor allem der Schulen, um die Mädchen und Jungen frühzeitig zu fördern: "Unsere hervorragenden Bildungseinrichtungen legen von Beginn an der schulischen Laufbahn einen Fokus auf gesellschaftliche Teilhabe und fördern so ein offenes und gutes Aufwachsen der Kinder", erklärte Mertens. Kinder hätten nicht die Chance, ihre eigene Situation zu verändern. Deswegen müsse dort eine besonders verantwortungsvolle Politik umgesetzt werden. "Ich freue mich, dass der Rommerskirchener Ansatz funktioniert", stellte Mertens fest.

(NGZ)
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