Rommerskirchen Gemeinde holt Jahresabschlüsse nach

Rommerskirchen · Die Aufholjagd läuft. Kämmerer Bernd Sauer legte dem Rat nun den Jahresabschluss 2011 vor. Wann der für 2012 fertig ist, mag er zurzeit noch nicht prognostizieren. Am Ziel eines ausgeglichenen Haushalts 2016 hält Sauer fest.

 Drei der vier vom Kreis reklamierten Jahresabschlüsse hat Kämmerer Bernd Sauer bislang vorlegen können. So lange nicht auch der für 2012 vorlegt, will Landrat Hans-Jürgen Petrauschke den Haushalt 2015 nicht genehmigen.

Drei der vier vom Kreis reklamierten Jahresabschlüsse hat Kämmerer Bernd Sauer bislang vorlegen können. So lange nicht auch der für 2012 vorlegt, will Landrat Hans-Jürgen Petrauschke den Haushalt 2015 nicht genehmigen.

Foto: NGZ-Foto LH

Der Jahresabschluss für 2011 liegt vor. Wie angekündigt, konnte Kämmerer Bernd Sauer dem Rat das Zahlenwerk noch in dessen September-Sitzung präsentieren. Der Abschluss weist eine Bilanzsumme von 69,4 Millionen Euro sowie einen Überschuss von etwas mehr als 163.000 Euro aus.

Bernd Sauer zufolge soll jetzt so schnell wie möglich der Rechnungsprüfungsausschuss der Gemeinde einberufen werden: "Die Sitzung wird wahrscheinlich nur fünf Minuten dauern", mutmaßt der Kämmerer. Danach wird der Abschluss dem Rhein-Kreis Neuss vorgelegt. Mit größeren Komplikationen im abschließenden Genehmigungsverfahren rechnet Sauer nicht. Angesichts der "begleitenden Prüfung" durch das Rechnungsprüfungsamt des Kreises könne der Jahresabschluss 2011 als "teilweise schon geprüft" gelten, wie der Finanzchef der Gemeinde sagte. Wann der gleichfalls noch ausstehenden Jahresabschluss für 2012 vorliegt, "kann ich im Moment nicht beantworten", sagte Sauer. Im Dezember 2014 hatte die Kämmerei dem Rat die Jahresabschlüsse für 2009 und 2010 vorlegen können.

Da die Gemeinde mit den Abschlüssen seinerzeit um Jahre hinterher hinkte, hatte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke schon 2014 Druck gemacht und ihr in Aussicht gestellt, deren Haushalt 2015 erst dann zu genehmigen, wenn die Jahresabschlüsse 2009 bis 2012 tatsächlich fertig sind.

"Wir haben eine Menge dabei gelernt", merkte Sauer angesichts des jetzt fertigen Abschlusses 2011 mit durchaus süffisantem Unterton an. Für den hatte die Kämmerei um externe Unterstützung gebeten, denn 2011 war die Umstellung vom bisherigen Softwareprodukt KIRP auf das neue System "ProDoppik" erfolgt. Dass die Schulung der Mitarbeiter damals nicht optimal gelaufen sei, hatte Sauer bereits vor einigen Monaten als einen der Gründe für die aufgetretenen Schwierigkeiten genannt. Dass der Haushalt für das laufende Jahr bis dato nicht genehmigt ist, ändert nichts daran, dass die Steuern der Gemeinde für 2015 rechtskräftig beschlossen und juristisch wasserdicht erhoben worden sind.

Wie Sauer gegenüber Norbert Hufschmidt (UWG) deutlich machte, ändert hieran auch ein dieser Auffassung vermeintlich entgegen stehender Passus der Gemeindeordnung nichts. Dass in Sachen Steuern (und deren erfolgter Erhöhung) Ende 2014 alles korrekt verlaufen ist, liegt Sauer zufolge an der in der Gemeinde seit Jahrzehnten praktizierten "Besonderheit" , über die Höhe der fürs folgende Jahr geltenden Steuersätze "bereits im alten Jahr" zu entscheiden.

Steuern und Haushaltsdaten werden spätestens in gut zwei Monaten wieder eine größere Rolle spielen. Bernd Sauer erinnerte diesmal nur knapp daran, "dass wir uns ein ehrgeiziges Ziel gesetzt haben". Dies besteht darin, erstmals nach Jahren wieder einen strukturell ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Der wäre Bürgermeister Martin Mertens zufolge zwar noch "anzeigepflichtig, aber nicht mehr genehmigungspflichtig".

(NGZ)
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