Rommerskirchen Gemeinde braucht noch mehr Kitas

Rommerskirchen · Fürs Erste reichen die Kapazitäten zwar noch aus, zumal die neue Einrichtung am Gorchheimer Weg bald in Betrieb genommen wird. Doch in nicht allzu langer Zukunft könnte der Bau neuer Kindergärten auf der Tagesordnung stehen.

Es wird künftig deutlich weniger Kinder geben und viel mehr Alte: In der seit Jahren anhaltenden Diskussion um die demografische Entwicklung ist dies eine Kernthese und nach Lage der Dinge ist sie zumindest in ihrem ersten Teil mit Blick auf die Region nicht richtig. Im Einzugsbereich des Kreisjugendamts, insbesondere in Rommerskirchen, ist die Zahl der Kinder nämlich deutlich im Steigen begriffen, wie der im Jugendamt für den Bereich der Kindergärten zuständige Toni Berheide deutlich macht. Die Konsequenz: Der gerade im Bau befindliche Kindergarten am Gorchheimer Weg wird nicht der letzte sein, den die Gemeinde in näherer Zukunft bauen muss, um dem Bedarf gerecht zu werden.

Dennoch besteht kein Zugzwang: Auch im kommenden Jahr wird nach Auskunft des zuständigen Dezernenten Elmar Gasten die Zahl der vorhandenen Plätze in den Tagesstätten ausreichen, so dass etwaige Neubauten wohl erst in der Zeit danach anstünden. Steigende Geburtenzahlen, Kinder aus Flüchtlingsfamilien, Zuzüge in Neubaugebiete sowie gerade auch solche in bereits existierende Häuser und Wohnungen haben dazu geführt, dass das Jugendamt und die Gemeinde ihre seit Jahren verfolgte Linie ändern müssen. Die bestand darin, Überkapazitäten in den bestehenden Tagesstätten abzubauen, indem reguläre Kindergartenplätze in Plätze für unter drei Jahre alte Kleinkinder umgewandelt wurden, die seit 2013 einen Rechtsanspruch auf einen Platz haben. "Beim Ausbau von U-3-Plätzen sind viele Kindergartenplätze für über Dreijährige verloren gegangen", so Toni Berheide, der die Notwendigkeit einer Kurskorrektur anhand konkreten Zahlenmaterials schon vor einigen Monaten im Kreisjugendhilfeausschuss deutlich gemacht hatte.

Der wieder angestiegene Bedarf an regulären Plätzen geht einher mit der nach wie vor steigenden Nachfrage nach U-3-Plätzen: "Die Zahl der Eltern, die ein Jahr nach der Geburt ihres Kindes nach der Elternzeit wieder arbeiten gehen, steigt von Jahr zu Jahr", sagt Berheide. Die Folgerung hieraus liegt auf der Hand: "Auch hier muss wahrscheinlich in Zukunft ein noch größeres Angebot für die U-3-Betreuung vorgehalten werden", so der Experte des Jugendamts. Für die Gemeinde bedeutet dies, dass bei den "Gillbach-Wichteln" am Gorchheimer Weg schon bald nach Fertigstellung der Tagesstätte zum 1. August eine dritte Gruppe angebaut werden muss. Was die Gemeinde schon seit längerem einkalkuliert hat, wie Bürgermeister Martin Mertens kürzlich im Bildungsausschuss gegenüber Holger Hambloch (CDU) deutlich machte. Der wollte nämlich wissen, warum die Gemeinde nicht von vornherein den Bau einer dritten Gruppe in Angriff genommen hat. Aus rein finanziellen Gründen, so der Bürgermeister: Vor zwei Jahren gab es hierfür noch die Landesförderung, die künftig für den Anbau zur Verfügung stehen soll.

(NGZ)
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