Rommerskirchen Gemeinde bereitet Inklusionskonzept vor

Rommerskirchen · Maria Theresia Kamp war viele Jahre für die Kindergärten und Schulen in Rommerskirchen verantwortlich. Dort hat sie Erfahrungen mit der Inklusion sammeln können. Das kommt ihr als erster Inklusionsbeauftragter jetzt zugute.

Bürgermeister Martin Mertens setzt den Umbau der Verwaltung fort. Seit einigen Tagen gibt es im Rathaus die angekündigte Inklusionsbeauftragte. Mertens' Wahl fiel auf eine gerade in diesem Bereich über praktische Erfahrungen verfügende Mitarbeiterin: Maria Theresia Kamp war viele Jahre als Amtsleiterin für Kinder, Jugend und Familie für die Kindergärten und die Grundschulen zuständig. Seit 1991 ist für die Gemeinde tätig. Bis 1997 leitete sie den Rommerskirchener Kindergarten "Sonnenhaus", wurde Gleichstellungsbeaufragte und wechselte ins Rathaus. In ihrer bisherigen Funktion war sie bereits kurz nach der Jahrtausendwende federführend an der Einrichtung einer integrativen Gruppe in der Ansteler Tagesstätte "Abenteuerland" beteiligt. Auch an der Frixheimer Gemeinschaftsgrundschule wurden körperlich behinderte Kinder bereits integriert, ehe Inklusion zu einem politischen Dauerthema und geltendem Recht wurde.

Maria Theresia Kamp, die den neuen Job einen Tag nach Ostern übernommen hat, ist auch theoretisch nicht unvorbereitet an die Sache heran gegangen: "Ich habe mich in jüngster Zeit viel mit den Konzepten von Städten und anderen Landgemeinden beschäftigt", erzählt sie. Auch für Rommerskirchen will sie ein solches Konzept erstellen, das "den Bedingungen der Gemeinde angepasst ist", sagt die neue Inklusionsbeauftragte. Mertens hat diese Funktion als Stabsstelle eingerichtet. Ähnlich wie Chefjuristin Juliane Paefgen ist auch Maria Theresia Kamp an kein Dezernat angebunden, sondern untersteht unmittelbar dem Bürgermeister. Was für den in der Natur der Sache liegt, "denn Inklusion ist eine klassische Querschnittaufgabe und ein Thema, das die ganze Verwaltung beschäftigen wird. Behinderte Menschen sollen selbstverständlich dazu gehören", so der Bürgermeister und ist sich darin mit der neuen Inklusionsbeauftragten einig. Kommende Woche wird Kamp ihre Vorstellungen im Bildungsausschuss präsentieren. "Kernziel der Inklusion ist die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben", sagt Mertens. Für ihn beginnt sie bei der schon vor etlichen Jahren vorgenommenen Absenkung der Bürgersteige und hört beim kürzlich vom Rat beschlossenen, barrierefreien Umbau der Bushaltestellen noch längst nicht auf. Auch aufs Rathaus selbst erstreckt sich die Zuständigkeit von Maria Theresia Kamp, sind dort doch mehrere Mitarbeiter mit zum Teil schweren körperlichen Beeinträchtigungen tätig. Bei Bauprojekten darauf zu achten, ob Inklusions-Aspekten genügend Rechnung getragen wird, zählt ebenso zu den Aufgaben von Maria Theresia Kamp wie das Ausloten von Fördermöglichkeiten. Demnächst will sie die Schulleitungen noch einmal einladen, um den etwaigen Bedarf zu ermitteln und an einem Inklusionskonzept mitzuarbeiten.

"Bis Mai 2016 besteht noch die Möglichkeit freiwilliger Förderungen im Schulbereich", sagt Kamp, die sich darüber im Klaren ist, dass "es bei vielen Menschen Berührungsängste gibt" und dass der Abbau von Vorbehalten ihre langwierigste Aufgabe sein wird.

(NGZ)
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