Rommerskirchen Gemeinde baut ein Haus für Flüchtlinge

Rommerskirchen · Neben der Grundschule soll es ab Sommer 2017 ein zweistöckiges Mietshaus mit elf Wohnungen geben. Hier werden zunächst vor allem Flüchtlinge wohnen. Dennoch wird es nicht ausschließlich für sie bestimmt sein.

 Auf diesem Grundstück nahe der Schule Frixheimer Straße sollen 2017 elf neue Mietwohnungen bezugsfertig sein. Kämmerer Bernd Sauer, Hochbauamtsleiterin Daniela Parente und Dezernent Elmar Gasten (v.l.) sind zuversichtlich.

Auf diesem Grundstück nahe der Schule Frixheimer Straße sollen 2017 elf neue Mietwohnungen bezugsfertig sein. Kämmerer Bernd Sauer, Hochbauamtsleiterin Daniela Parente und Dezernent Elmar Gasten (v.l.) sind zuversichtlich.

Foto: ATI

Die Gemeinde steigt in eigener Regie in den Wohnungsbau ein. Morgen wird der Rat über die Errichtung eines zweistöckigen Gebäudes gleich neben der Gemeinschaftsgrundschule beschließen. "Das hat auch etwas mit den Flüchtlingen zu tun", sagt Bürgermeister Martin Mertens.

Deren zunehmende Zahl - aktuell sind es etwa 290 - habe das eigentlich erst für 2017 geplante Projekt um gut ein Jahr beschleunigt, so Mertens. Auch wenn es zunächst mehrheitlich von Flüchtlingen genutzt werden dürfte, soll an der Frixheimer Straße aber keine reine Flüchtlingsunterkunft entstehen, wie der Bürgermeister betont. Geplant sei vielmehr ein zweigeschossiges Wohnhaus, das allen Menschen mit geringerem Einkommen, unabhängig von ihrer Herkunft, zur Verfügung stehen soll. Der Schwerpunkt soll dabei insbesondere auf Familien mit Kindern liegen. Ein nicht ganz unwichtiger Nebenaspekt: "Dies hilft langfristig auch die Existenz der Schulen zu sichern", weiß sich Mertens mit dem zuständigen Dezernten Elmar Gasten einig. Der Bürgermeister verweist auf sein Wahlprogramm 2014, in dem bereits die Schaffung bezahlbaren Wohnraums enthalten war.

In Frixheim werden nach Auskunft von Hochbauamtsleiterin Daniela Parente elf Wohnungen mit zwei bis vier Zimmern entstehen, die zwischen 50 und 100 Quadratmeter groß sind. Kosten soll das neue Gebäude etwas über eine Million Euro.

Ob die Gemeinde eine Förderung im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus in Anspruch nimmt oder aber den Bau frei finanziert, steht noch nicht fest. "Das wird bald intern geklärt", sagt Daniela Parente. Fördermittel nämlich gingen mit einer 20-jährigen Zweckbindung einher, was die Gemeinde an späteren Mieterhöhungen hindern würde.

Läuft alles nach Plan, könnte Martin Mertens zufolge "im Spätsommer" mit dem Bau des Hauses begonnen werden. Daniela Parente rechnet mit einer einjährigen Bauzeit, bis es bezugsfertig sein wird.

Perspektivisch sollen im Gemeindegebiet zwei weitere solcher Mietshäuser entstehen, kündigt der Bürgermeister an. Mit der Entscheidung für den Bau zunächst des Hauses an der Frixheimer Straße geht der Verzicht auf die Errichtung weiterer Wohncontainer einher. Lediglich ein Container soll nach Mertens' Worten mit einem Anbau versehen werden.

Eine solche Lösung rechne sich letztlich auch: Der Bau von Mietwohnungen sei unter dem Strich für die Gemeinde kostengünstiger, als die weitere Anmietung von zunehmend teurer werdendem Wohnraum, erläutert der Rathauschef. "Wir wollen auch weiter nach dem Rommerskirchener Modell verfahren. Das bedeutet, dass wir Flüchtlinge über das ganze Gemeindegebiet verteilen, weil wir keine Ghettos wollen", sagt Mertens.

Mietwohnungen will die Gemeinde bekanntlich auch im Bahnhofsviertel bauen (lassen): "Hier könnten 2019 die ersten Wohnungen stehen", so Mertens.

(NGZ)
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