Rommerskirchen Fünf Tage ohne Telefon und Internet sind vorbei

Rommerskirchen · Zur Kommunikationsbrache waren über das Pfingst-Wochenende Teile von Nettesheim und Butzheim geworden.

 Holger Köhler und sein Sohn Paul, Walter Giesen sowie Michael Willmann (v.l.) an der Baustelle am Tulpenweg, wo die Kabel offensichtlich inzwischen wieder intakt sind.

Holger Köhler und sein Sohn Paul, Walter Giesen sowie Michael Willmann (v.l.) an der Baustelle am Tulpenweg, wo die Kabel offensichtlich inzwischen wieder intakt sind.

Foto: Berns, Lothar (lber)

Für die Anwohner von Tulpen- , Nelken- und Fliederweg war es ein denkwürdiges Pfingst-Wochenende. Internet und Telefon waren seit Donnerstagmittag tot, bei der Störungsstelle der Telekom gingen Dutzende von Anrufen ein. Gestern Nachmittag gegen 15.30 Uhr kam dann die erlösende Nachricht: Der auf manchem Telefon zu sehende Hinweis "Netzwerkstörung" war verschwunden, Zugang zum Internet endlich wieder möglich und fünf Tage nach dem völligen Technik-Blackout begann der Zorn langsam wieder zu verrauchen. Schon ehe dann gegen 17.30 Uhr die offizielle Auskunft der Telekom eintraf: "Sehr geehrter Kunde, wir haben die Störungsmeldung zum Anschluss ... mit der Ticket-ID... abgeschlossen." Zeitweise bis zu fünf Techniker seien zuvor an der Baustelle am Nettesheimer Tulpenweg zu sehen gewesen, berichteten Passanten gestern Nachmittag.

Nach Auskunft der Telekom hatte ein für NetCologne tätiges Unternehmen am Donnerstag nämlich bei Tiefbauarbeiten am Tulpenweg unweit der ehemaligen Sparkassenfiliale ein Kabel beschädigt. Bereits am Freitagnachmittag versuchte die Telekom, den Schaden zu beheben, an der Baustelle wurden Arbeiter gesichtet. Die "Erfolgsmeldung" indes, wonach die Leitungen abends wieder funktionierten, erwies sich als deutlich verfrüht - wenngleich bei einzelnen Kunden Verbesserungen zu registrieren waren, in dem zumindest das Internet funktionierte, wenn auch nicht der Festnetzanschluss.

"Mir wurde von einem Telekom-Mitarbeiter gesagt, die Reparatur sei fehlerhaft erfolgt", sagt der am Nettesheimer Nelkenweg wohnende Holger Köhler, der seit Freitag quasi Dauerkontakt zur Telekom gehalten hatte, den er über Pfingsten in realistischer Einschätzung der Lage etwas reduzierte.

Gleiches gilt für Walter Giesen vom Butzheimer Veilchenweg: Beiden Telekom-Kunden zufolge sei ihnen am vergangenen Freitag telefonisch versichert worden, dass am Samstag zwischen 14 und 18 Uhr ein Telekom-Techniker bei ihnen vorbei schauen und den Hausanschluss überprüfen würde - beide warteten vergebens, wobei Giesen auch heute wieder der Hausbesuch eines Technikers in Aussicht gestellt wurde - ehe das Problem dann doch mit einem geballten Einsatz an der offensichtlich "zentralen" Schadensstelle selbst behoben werden konnte.

Von der fünftägigen Funkstille betroffen waren auch Bürgermeister Martin Mertens (SPD) und sein unmittelbarer Nachbar am Veilchenweg, CDU-Chef Michael Willmann.

Für Mertens zeigt der Vorgang, "wie wichtig es ist, dass das Monopolunternehmen Telekom auch einmal Konkurrenz bekommt", wie er mit Blick auf den von der Deutschen Glasfaser auch in Nettesheim und Butzheim geplanten Bau eines eigenen Netzes anmerkt. Michael Willmann hat den Eindruck gewonnen, dass bei der Telekom "die eine Hand nicht weiß, was die andere tut. Für so ein großes Unternehmen ist das kein Ruhmesblatt. Wir sind doch nicht in Pusemuckel." Wie auch immer: Die Beseitigung von derartigen Störungen sei bei der Telekom "absolut verbesserungswürdig", befindet Willmann nach den Erfahrungen dieses Pfingstwochenendes.

(NGZ)
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