Rommerskirchen Frixheimer protestieren gegen Miethaus-Bau

Rommerskirchen · Beim Ortsteilgespräch in Frixheim stand der geplante Bau eines Gebäudes, in dem auch Asylbewerber wohnen sollen, im Mittelpunkt.

 In der Frixheimer Grundschule gab es rege Diskussionen.

In der Frixheimer Grundschule gab es rege Diskussionen.

Foto: Salz

Im Vergleich zu den Ortsteilgesprächen in Vanikum Ende 2015 und im März in Oekoven war die in der Frixheimer Gemeinschaftsgrundschule eher mäßig besucht. Dafür ging es hier über weite Strecken höher her als in den beiden anderen Ortsteilen. Angesichts der Debatte um das auf dem Gelände der Gemeinschaftsgrundschule geplante Miethaus, in dem auch, aber nicht nur anerkannte Asylbewerber wohnen sollen, verblasste sogar die Möglichkeit neuer Baugebiete in Frixheim. Die sieht die Planung der Gemeinde für den Norden des Orts in Richtung Anstel, aber auch für den Osten in Richtung Butzheim vor.

Mehrfamilienhaus Für viele Besucher war es das einzige ihnen am Herzen liegende Thema, bei dem die Wogen durchweg hochgingen. Dabei kam es auch zu fremdenfeindlichen Ausfällen. "Anstel sei ausländerfrei" und Frixheim möge es bleiben, war eine besonders drastische Äußerung. Ratsmitglied Theo Paschen (CDU), der das Haus vergangene Woche gemeinsam mit drei anderen Fraktionskollegen abgelehnt hatte, sprang dem unter verbalem Dauerbeschuss stehenden Bürgermeister Martin Mertens zeitweise mäßigend zur Seite.

Vehement kritisch meldete sich auch die frühere CDU-Vorsitzende Marie-Louise Tepper zu Wort. Ohne die genannten "Zutaten" beanstandete sie die Standortwahl. Unter anderem verwies sie auf mögliche Parkprobleme bei immerhin elf Wohneinheiten und auf solche bei einem in Butzheim umgebauten Bauernhof. Auch werde eine etwaige Entwicklung des in der Vergangenheit schon mehrfach erweiterten Schulgebäudes verbaut, so die frühere Kommunalpolitikerin.

Schon im Rat hatte es vergangene Woche Krach um den geplanten Bau gegeben - und zugleich eine deutliche Mehrheit dafür: Neben Theo Paschen votierten lediglich seine Fraktionskollegen Holger Hambloch, Albert Breuer und Bianka Mischtal gegen die Weiterführung der Planung. CDU-Chef Michael Willmann enthielt sich ebenso der Stimme wie Fraktionsgeschäftsführer Jens André Friedrich.

Umgehung B477 Durchaus mit Staunen nahmen die Mitarbeiter der Bauverwaltung das offensichtlich nur geringe Interesse an der Umgehungsstraße B 477n zur Kenntnis, die immerhin auch die Ortsdurchfahrt Frixheim vom Verkehr entlasten soll. Mit einem Karton voller Info-Material waren sie in der Gemeinschaftsgrundschule erschienen. Allenfalls ein Dutzend der zusammengestellten Infohefte und Argumentationshilfen fand seine Abnehmer, und das immerhin in einer Situation, in der im Sommer die Vorentscheidung über eine zügige Realisierung oder den Aufschub um mindestens 15 Jahre entschieden wird. Zum Vergleich: Als es 2006 um die Entscheidung über den Trassenverlauf ging, fanden sich mehrere hundert Besucher in der Ansteler Schützenhalle ein.

Schnelles Internet Von Anstel bis Butzheim ebenso wie für Rommerskirchen hat die Deutsche Glasfaser die Frist für die Nachfragebündelung bis 6. Juni verlängert. Bis dann müssen 40 Prozent der Haushalte sich für den Abschluss eines Vertrags mit dem Unternehmen ausgesprochen haben. Schon seit Wochen engagiert sich hierfür die Bürgerinitiative "Pro Glasfaser", die gleichfalls beim Ortsteilgespräch präsent war. Auf der Zielgeraden plant sie im nächsten Monat unter dem Motto "Nachbarn informieren Nachbarn" zehn Info-Abende. Auftakt ist am Donnerstag, 12. Mai, ab 18 Uhr im Keller des Ansteler Schützenhauses.

(NGZ)
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