Rommerskirchen Fördergelder für Strukturwandel?

Rommerskirchen · Die Gemeinde hat sich frühzeitig mit fünf eigenen Projekten bei der Innovationsregion Rheinisches Revier beworben. Bis zum Sommer müssen die Planungen konkretisiert und die Anträge gestellt werden.

 Der Strukturwandel im Rheinischen Revier hat bereits begonnen, auch wenn es die BoA-Blöcke in Neurath noch einige Jahrzehnte lang geben wird.

Der Strukturwandel im Rheinischen Revier hat bereits begonnen, auch wenn es die BoA-Blöcke in Neurath noch einige Jahrzehnte lang geben wird.

Foto: end

Wie lange auch immer es den Braunkohletagebau noch geben wird - die Vorbereitungen für die Zeit danach laufen. Auch in Rommerskirchen, wie kürzlich Boris Linden, Prokurist der IRR GmbH (Innovationsregion Rheinisches Revier), im Rat deutlich machte. "Strukturwandel in Echtzeit", lautete das Motto seines Vortrags, in dem nicht weniger als sechs Projekte innerhalb des Gemeindegebiets angesprochen wurden.

Allein fünf von ihnen hat die Gemeinde initiiert, rechtzeitig genug, um mit einer beträchtlichen Förderung rechnen zu können, wie Bürgermeister Martin Mertens sagt. Läuft alles wie geplant, könnte die nach Mertens' Worten "einen höheren sechsstelligen Betrag" ausmachen. Geplant ist im Rathaus, die fünf Projekte als "Paket" bei der IRR einzureichen. In den kommenden Monaten sollen sie bis zur Förderreife gedeihen, wobei auch eine interne Priorisierung vorgesehen ist.

Die Pläne im Einzelnen: Nachgedacht wird darüber, auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei am Ortseingang Widdeshovens einen "Interkulturellen Garten" anzulegen. Martin Mertens zufolge könnte es sich dabei "um einen modernen Schrebergarten handeln, wo Menschen unterschiedlicher Herkunft Gemüse anbauen, ernten und verzehren können."

Von der Gemeinde als stets förderwürdig betrachtet, ist die weitere Ausgestaltung des Bahndamms, ob es nun um Zufahrtsrampen, Bänke oder Brücken geht.

Unter dem Begriff "Freie Sportanlage Nettesheim" verbirgt sich ein neues Nutzungskonzept für den einstigen Aschenplatz in Nettesheim. Von der SG Rommerskirchen wird er seit Jahrzehnten nicht mehr, von der Gemeinschaftsgrundschule Frixheim oder dem Kindergarten "Pusteblume" nur sporadisch genutzt.

Konkret würde es Martin Mertens zufolge um die Nutzung eines großen Teils der versiegelten Fläche, sprich: des eigentlichen Fußballplatzes, gehen. Die Laufbahnen sollen wie schon seit gut einem Jahrzehnt weiterhin dem für die Fahrsportfreunde Neuss antretenden Team Wißdorf zur Verfügung stehen.

Naturnahes Spielen und Lernen ist im Bereich des Neubaugebiets Steinbrink geplant, während sich unter dem Stichwort "Erlebnisroute Kulturlandschaft Börde" der Anschluss der Gemeinde an das Rad- und Fußgängerwegenetz des Rhein-Erft-Kreises verbirgt. In Betracht käme dafür nach Auskunft von Mertens die Gegend um den Vanikumer Hühnerberg. Wie - außer den Vanikumern natürlich - nur wenige Rommerskirchener wissen, gibt es eine vom Hühnerberg aus gut sichtbare Grenze zu Rath , einem Ortsteil der Nachbarstadt Bedburg.

"Projektträger" ist schließlich auch der Rhein-Kreis Neuss mit dem zum Bruchrandweg in Butzheim führenden Lösshohlweg.: Den jahrhundertealten, 1700 Meter langen und bis zu acht Meter tief eingeschnittenen Weg nannte Johannes Nordmann, früherer Planungschef des des Kreises, schon vor etlichen Jahren "einen der schönsten seiner Art in NRW".

(NGZ)
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