Rommerskirchen Fläche für Windkraft wird noch kleiner

Rommerskirchen · Der Haupt- und Finanzausschuss des Rates beschloss jetzt, die im Flächennutzungsplan für eine Aufstellung von Windanlagen vorgesehenen Fläche nochmals zu verkleinern. Das "Muhretal" wird kein Standort sein.

 Zufrieden äußern sich Gegner von Windkraftanlagen mit der aktuellen Entwicklung, wonach neue Anlagen einen Mindestabstand von 1500 Meter zur nächsten Wohnbebauung haben müssen.

Zufrieden äußern sich Gegner von Windkraftanlagen mit der aktuellen Entwicklung, wonach neue Anlagen einen Mindestabstand von 1500 Meter zur nächsten Wohnbebauung haben müssen.

Foto: Lothar Berns

Die für die Aufstellung von Windkrafträdern zur Verfügung stehende Fläche soll erneut verkleinert werden. Eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) brachte jetzt der Haupt- und Finanzausschuss einstimmig auf den Weg. Um allen Fristen, insbesondere hinsichtlich der Offenlegung der Planung, Rechnung tragen zu können, wird die letzte Ratssitzung des Jahres vom 7. auf den 14. Dezember verschoben.

Nicht für die etwaige Aufstellung von Windkraftanlagen zur Verfügung stehen sollen nach den Worten von Bürgermeister Martin Mertens "kleinere Flächen" im Umfeld des vom Modellflugclub (MFC) Apollo im Butzheimer Bruch seit Jahrzehnten genutzten Fluggeländes. "Weniger Windkraftflächen sind besser für die Bürger", sagt Mertens und bekräftigt die bisherige Linie der Gemeinde gegenüber den 2015 bekannt gewordenen Plänen mehrerer Betreiber, auf Gemeindegebiet Windkraftanlagen zu installieren. Nach den Vorstellungen der Bezirksregierung hätten hierfür ursprünglich 900 Hektar des etwas über 6000 Hektar großen Gemeindegebiets zur Verfügung stehen sollen. Die wurden in einem ersten FNP-Entwurf auf 300 und dann im vergangenen März noch einmal auf 150 Hektar reduziert. Der Rathauschef rechnet im Auslegungsverfahren nicht mit verstärkten Einwendungen der Bürger. Die beim jetzigen Änderungsverfahren an den Tag gelegte Eile ist nötig, damit der FNP Eingang in den neuen Regionalplan finden kann, den der Regionalrat zu beschließen hat. Dessen Wirken betrachten die Windkraftgegner in der Gemeinde mit großer Wachsamkeit und einer gehörigen Portion Skepsis, wie Willi Hermanns deutlich macht. "Mit der Politik des Bürgermeisters sind wir sehr zufrieden", sagt er. Der Oekovener hatte gemeinsam mit Gleichgesinnten 2015 eine große Unterschriftenaktion initiiert: Insbesondere das "Muhretal", eine der größten landwirtschaftlich genutzten Flächen im Gemeindegebiet und zugleich deren geografischer Mittelpunkt, sollte nicht zum Standort für Windkraftanlagen werden, so der Wille vieler Bürger. Hermanns und seine Mitstreiter haben zwar mit der Streichung des Muhretals aus dem FNP einen Teilerfolg errungen, endgültig gesichert ist der jedoch noch nicht, wie er zu gut weiß: "Wir kämpfen immer noch kräftig dagegen". Nachdrücklich begrüßt er den neuen Windkraft-Erlass der Landesregierung, der voraussichtlich 2018 rechtskräftig wird. Vorgesehen ist darin, dass Windkraftanlagen künftig nur noch in einer Entfernung von 1500 Metern zur nächstgelegenen Wohnbebauung errichtet werden dürfen. "Damit sind wir voll einverstanden", sagt Willi Hermanns. Der Erlass ist seinerseits umstritten: Über 60 Windenergie-Unternehmen haben die Landesregierung aufgefordert, auf Einschränkungen bei der Aufstellung von Windrädern zu verzichten. Ihre Befürchtung: Durch die Pläne der NRW-Regierung könnten mehr als 90 Prozent der bisher für die Windenergie vorgesehenen Flächen wegfallen.

(NGZ)
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