Rommerskirchen Eine Bushaltestelle für Demenzkranke

Rommerskirchen · Rommerskirchen Auch der Erlös der fünften Golfmeisterschaften sollte einem wohltätigen Zweck zugute kommen, darin waren sich die Initiatoren Arnd und Carina Picker, Willi Brausen und Walter Grubert einig: Im Caritashaus St. Elisabeth ging gestern eine "therapeutische Bushaltestelle" in Betrieb, die für Demenzkranke bestimmt ist.

 Die neue "Haltestelle" auf dem Gelände des Caritashauses.

Die neue "Haltestelle" auf dem Gelände des Caritashauses.

Foto: M. reuter

Rommerskirchen Auch der Erlös der fünften Golfmeisterschaften sollte einem wohltätigen Zweck zugute kommen, darin waren sich die Initiatoren Arnd und Carina Picker, Willi Brausen und Walter Grubert einig: Im Caritashaus St. Elisabeth ging gestern eine "therapeutische Bushaltestelle" in Betrieb, die für Demenzkranke bestimmt ist.

Diese leben im Zuge ihrer fortschreitenden Erkrankung zunehmend in der Vergangenheit. Ein dabei häufig auftretendes Phänomen: Sie suchen eine Bushaltestelle auf, von wo aus sie nach Hause oder einen anderen von früher her bekannten Ort fahren wollen.

"Besonders Menschen mit einer leichten Demenz haben oft den Wunsch, ihre alten Gewohnheiten zu erhalten und verspüren den Antrieb, zum Bus zu gehen oder zu telefonieren", erläutert Monika Pigorsch, die das St.-Elisabeth-Haus seit vergangenem Jahr leitet. "Diese Vorhaben stören wir nicht und wir veräppeln die Leute damit auch nicht: Durch die zeitliche Orientierungslosigkeit und das nette Gespräch in der Haltestelle wird das Warten und das eigentliche Vorhaben nicht vergessen. Die Bewohner erleben die Minuten und Stunden als angenehm", so die Heimleiterin. Keineswegs werde versucht, auf diesem Wege unruhige Bewohner abzuschieben, vielmehr "muss der Impuls immer vom Menschen selbst kommen", betont Monika Pigorsch.

Anfänglich war das Prinzip solcher therapeutischer Haltestellen für Walter Grubert durchaus gewöhnungsbedürftig, ausführliche Informationen von Monika Pigorsch über ihre praktische Verwendung haben das Organisatorenteam der Golfmeisterschaften jedoch davon überzeugt, dass die hierfür ausgegebenen 2500 Euro eine sinnvolle Investition sind. Auch die Möglichkeit zu "telefonieren" haben Demenzerkrankte übrigens inzwischen: Gleichfalls im Sinnesgarten des St.-Elisabeth-Hauses befindet sich eine alte Telefonzelle, die Dominik Greven mit Mitarbeitern der Caritas-Seniorendienste dort installiert hat.

Die Bushalte wurde vom Bauamt der Gemeinde Rommerskirchen eingerichtet: Bürgermeister Albert Glöckner, Monsignore Franz Josef Freericks und Pfarrer Thomas Spitzer konnten sich gestern Morgen aus eigenem Augenschein von der in der Tat etwas ungewöhnlichen Neuerung im Seniorenheim überzeugen.

(NGZ)
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