Rommerskirchen Diskussion um Tempo 30 auf Venloer Straße hält an

Rommerskirchen · Die Geschwindigkeitssbegrenzung auf der Durchgangsstraße wird bleiben. Sie ganz zur Tempo-30-Zone zu machen, scheint unmöglich.

 Nur in einem Teilbereich der Venloer Straße gilt Tempo 30. Damit sind viele Rommerskirchener nach wie vor nicht einverstanden.

Nur in einem Teilbereich der Venloer Straße gilt Tempo 30. Damit sind viele Rommerskirchener nach wie vor nicht einverstanden.

Foto: LH

Die Zahlen sprechen einen relativ deutliche Sprache. Nur knapp zwölf Prozent der Autofahrer halten sich nicht an das Tempo 30-Limit in einem Teilbereich der Venloer Straße. Aber zufrieden sind viele nicht. CDU-Ratsfrau Alice Oßwald spricht von einer "gefährlichen Straße", ginge es nach Bürgermeister Martin Mertens (SPD), dann wäre die Durchgangsstraße sogar vom Ortsausgang Richtung Grevenbroich bis zum "Rüben"-Kreisel verkehrsberuhigt worden. Doch letztlich gab es nur eine "kleine" Lösung, weil die Anwohner nicht bereit waren, für einen Umbau Geld zu bezahlen. Die gefällt weder der Interessengemeinschaft noch der Politik. Ob es mittelfristig doch noch Handlungsbedarf gibt, ist unklar.

Für den einen oder anderen mag die Geschwindigkeitsbegrenzung zwischen dem Markt und der Kindertagesstätte "Sonnenhaus" auch heute noch nicht recht nachvollziehbar sein. Fest steht jedoch, dass auf einer der Hauptverkehrsschlagadern der Gemeinde auch künftig zum Teil Tempo 30 herrschen wird. Es ist das Ergebnis einer Einigung in dem mit Politikern und Anwohnern zusammengesetzten "Arbeitskreis Venloer Straße".

Dass die Akzeptanz der Geschwindigkeitsbegrenzung inzwischen gestiegen ist, belegt die Gemeinde mit Messungen, wie jetzt im Ausschuss für Verkehr, Sicherheit und öffentliche Belange deutlich wurde. Demnach gab es im August 2014 lediglich bei 11,9 Prozent aller gemessenen Geschwindigkeitswerte Überschreitungen (registriert wurden die ab 41 Kilometer in der Stunde). Wie der stellvertretende Ordnungsamtsleiter Tobias Hantschel sagt, betrug die Überschreitung der früheren Höchstgeschwindigkeit von 50 Kilometern in der Stunde lediglich 0,9 Prozent. Im Dezember lag die Überschreitungsquote bei 10,5 Prozent, mehr als 50 Kilometer fuhren lediglich 0,9 Prozent aller Fahrer. "Der Großteil der Verkehrsteilnehmer nimmt die Geschwindigkeitsbegrenzung an", lautet das Fazit von Tobias Hantschel.

Ratsfrau Oßwald hat ihre eigenen Erfahrungen gemacht: "Innerhalb kurzer Zeit sind mir auf der Venloer Straße zwei Mal der Autospiegel abgefahren worden", sagt sie. Ein Umbau der vom Straßenverkehrsamt als zu breit angesehenen Straße ist durch die Rückstufung zur Gemeindestraße möglich. Vier Jahre lang rangen Anwohner, Politik und Verwaltung darum, wie die Venloer Straße aussehen solle. Zeitweise war eine Variante mit Anliegergebühren von 500 000 Euro im Gespräch, während die Interessengemeinschaft Venloer Straße stets darauf beharrte, dass es für die Anwohner kostenfrei abgehen müsse. Damit setzte sie sich am Ende durch. Bauausschussvorsitzender Manfred Heyer (SPD): "Wir hatten eine große, eine mittlere und eine kleinere Lösung. Die Anwohner haben sich für die kleinere entschieden, bei der sie keine Beiträge zahlen müssen. Das haben wir zu respektieren."

(NGZ)
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