Rommerskirchen Die Ortsranderholung regt alle fünf Sinne an

Rommerskirchen · Das Kreisjugendamt gestaltet mit seiner Reihe "Starke Kids" zum zweiten Mal das Programm des beliebten Frixheimer Ferienspektakels.

Voriges Jahr war es Dauerregen, der den Teilnehmern der Ortsranderholung zeitweise zu schaffen machte. Diesmal zeigt sich der Sommer den 100 mitwirkenden Kindern und ihren Betreuern von der besten Seite. "Starke Kids mit allen Sinnen", lautet das Motto des vom Kreisjugendamt ausgearbeiteten Programms. Das verzichtet in dieser Woche auf die sonstige Hauptattraktion, den Bauspielplatz, und setzt stattdessen auf neun Workshops, in denen die zwischen sechs und zwölf Jahre alten Kinder lernen können, dass es tatsächlich fünf Sinne gibt.

Dass dies vielen Jungen und Mädchen nicht mehr bewusst ist, steht für Andreas Bendt vom Kreisjugendamt und Monika Dechêne vom Team der Offenen Ganztagsschule (OGS) außer Frage. Sebastian Angerer, Chef des Butzheimer Jugendhauses "GIL'ty" und Leiter der Ortsranderholung, nennt einen anderen Aspekt: "Was passiert, wenn man einen Sinn weg nimmt?" Den Kindern wird die Möglichkeit geboten, sich in Gleichaltrige einzufühlen, bei denen eben dies der Fall ist.

Bei einem Rollstuhl-Parcours können sie laut Andreas Bendt "feststellen, wie schwierig es ist, schon über kleine Kanten zu kommen". Mit von der Partie sind auf dem Gelände der Gemeinschaftsgrundschule auch von der "Lebenshilfe" betreute Kinder mit Handicaps. Die Erkenntnis, dass die zu Stärken auf anderen Gebieten führen können, blieb deren Altersgenossen schon zu Beginn der Woche nicht verborgen. Zu den Kooperationspartnern des Jugendamts zählt auch der Sehbehinderten- und Blindenverein aus Neuss: Auch hier können sich die Teilnehmer kindgerecht damit vertraut machen, wie Orientierung im Alltag ohne Augenlicht möglich ist.

Aufmerksam selbst erzeugten Lauten zu lauschen, gehört zu den Zielen der von Stefan Kiss geleiteten Musikgruppe, die inzwischen ein großes Faible fürs Trommeln entwickelt hat - auch wenn es den Kindern bislang nicht gelungen ist, sich als "Regenmacher" zu profilieren. Anders die von der Dortmunder Feuer-Pädagogin Anya Rothemund betreuten Kids: Denen ist es gestern Mittag mit viel Geduld gelungen, mit Holz und Stein ein Feuer zu entzünden.

Neben dem vierköpfigen OGS-Team kann Sebastian Angerer auf 16 Helfer aus dem "GIL'ty" bauen: "Diesmal hat sich ein Generationswechsel vollzogen", sagt Angerer mit Blick auf immerhin acht "Teamer", die erstmals an der Ortsranderholung mitwirken. Am Freitag sind ab 14 Uhr die Eltern eingeladen, um zu sehen, was ihre Schützlinge während der Woche gemacht haben. Zu den Gästen zählen dann auch Bürgermeister Martin Mertens und Kreisjugendamtsleiterin Marion Klein.

(S.M.)
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