Rommerskirchen Die Kastanienschule bleibt erhalten

Rommerskirchen · Im Bildungsausschuss haben sich jetzt alle Fraktionen für den Bestand ausgesprochen. CDU-Chef Willmann vermisst Konzept bei der Grundstücksentwicklung im ländlichen Bereich und fürchtet Schülerschwund.

 Über 100 Schüler besuchen die Kastanienschule zurzeit. Die Zahlen gäben "keinen Anlass zur Sorge", dass der Schulstandort in absehbarer Zeit aufgegeben werden müsse, so Schuldezernent Elmar Gasten.

Über 100 Schüler besuchen die Kastanienschule zurzeit. Die Zahlen gäben "keinen Anlass zur Sorge", dass der Schulstandort in absehbarer Zeit aufgegeben werden müsse, so Schuldezernent Elmar Gasten.

Foto: Lothar Berns

"Die Kastanienschule und der Schulstandort in Hoeningen sind gesichert." Zu dieser klarstellenden Aussage sah sich Schul- und Bildungsdezernent Elmar Gasten am Freitag genötigt. Im Bildungsausschuss war es am Donnerstagabend zu Irritationen bei den Fraktionen gekommen.

Stein des Anstoßes waren Äußerungen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Michael Willmann. Er hatte zuvor den Weg von Bürgermeister Martin Mertens kritisiert, "alle Bauprojekte in der Rommerskirchener Mitte zu positionieren". Dabei bestünde gerade im Norden, dem Einzugsbereich der Kastanienschule, Bedarf an - auch bezahlbarem - neuen Wohnraum.

Die FDP las aus dieser Äußerung den Verdacht ab, die CDU wolle die Schließung der Schule ins Gespräch bringen. Um diesen Anschein zu entkräften, beantragte der Fraktionsvorsitzende Stephan Kunz, dass sich alle Fraktionen weiterhin für den Erhalt der Kastanienschule aussprechen sollten. Diesem Antrag wurde einstimmig entsprochen.

Schulamtsleiterin Monika Lange betonte im Ausschuss, dass aufgrund der prognostizierten Schülerzahlen bis 2022 der Schulstandort Hoeningen nicht in Frage zu stellen sei. "Die Schule ist weit davon entfernt, dass ihre Schülerzahl unter 100 sinkt", so Lange. Dies sei die Grenze. Unterhalb dieser Grenze müsste die Grundschule geschlossen werden. Allerdings auch dann, wenn jährlich nicht mindestens 15 Schüler dort neu angemeldet würden. Doch auch davon sei in absehbarer Zeit nicht auszugehen. Das bestätigt auch Schuldezernent Gasten: "Die vorliegenden Schülerzahlen aus dem Schulentwicklungsplan geben keinen Anlass zur Sorge, dass die Mindestschülerzahl der Schule in absehbarer Zeit unterschritten wird und der Schulstandort damit aufgegeben werden müsste."

Willmann hingegen verwahrte sich gegen den Vorwurf, er habe die Kastanienschule in Frage stellen wollen. Ihm sei es in erster Linie um die Auswirkungen des demografischen Wandels auf die Schullandschaft gegangen. Mit Sorge sehe er, dass sich zwischen 2005 und 2015 die Zahl der Grundschulkinder in Rommerskirchen um rund 100 verringert habe. Vor diesem Hintergrund müssten gerade auch die kleineren Orte der Gemeinde weiterentwickelt werden. "Wir können innerhalb der Verwaltung allerdings kein Konzept bei der Grundstücksentwicklung im ländlichen Bereich jenseits des Bahndamms erkennen", blieb der CDU-Chef bei seiner Kritik. "Die Ortsentwicklung findet selbstverständlich auch im Norden statt", konterte Baudezernent Hans-Josef Schneider und fügte hinzu: "Hier schaffen wir mehrere Neubaugebiete in ländlicher Umgebung, die den Charakter der einzelnen Ortschaften bewahren." Zudem, so Schneider, beschließe die Gemeinde regelmäßig neue Ausbaugebiete im Rommerskirchener Norden, bei denen auch Michael Willmann jedes Mal mitgestimmt habe.

(NGZ)
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