Rommerskirchen CDU will erneut Photovoltaik aufs Dach

Rommerskirchen · Für das an der Frixheimer Grundschule geplante Mietshaus werden erneuerbare Energien geprüft.

 Die Gillbachschule ist das einzige öffentliche Gebäude in der Gemeinde, wo erneuerbare Energien zum Zuge kommen.

Die Gillbachschule ist das einzige öffentliche Gebäude in der Gemeinde, wo erneuerbare Energien zum Zuge kommen.

Foto: Lothar Berns

Durchaus kontrovers, aber mit letztlich überraschendem Ergebnis diskutierte der Rat am Donnerstagabend die von der CDU aufgeworfene Frage, ob bei dem in Frixheim gleich neben der Grundschule geplanten Mietshaus mit elf Wohnungen auch erneuerbare Energien zum Zuge kommen könnten. "Ist das wirtschaftlich oder nur innovativ oder im besten Sinne beides", lautet für Planungschef Carsten Friedrich die entscheidende Frage, auf die bei den weiteren Vorbereitungen ohnehin eine Antwort gefunden werden soll. Dies hatte der zuständige Architekt schon vor einigen Wochen bei der Vorstellung der bisherigen Planung angekündigt. Im Gespräch sind dabei bislang Erdwärme und Fördermöglichkeiten durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau. Im CDU-Antrag ist von Photovoltaik und Wärmepumpen die Rede.

Erneuerbare Energien gibt es in Rommerskirchen auf öffentlichen, beziehungsweise der Gemeinde gehörenden Gebäuden kaum. Einzige Ausnahme ist das Dach der Gillbachschule, das schon seit knapp anderthalb Jahrzehnten mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist. Die wurde seinerzeit indes eher aus pädagogischen Gründen installiert: In der Schule lässt sich ablesen, wie es um Stromproduktion und CO2-Werte bestellt ist. Ansonsten ist die Gemeinde bei der flächendeckenden Nutzung erneuerbaren Energien eher zurückhaltend. Der Aufwand stehe in keinem Verhältnis zum Ertrag, letztlich rechne es sich nicht, lautete im Herbst 2015 das Ergebnis einer Prüfung, die gleichfalls die CDU initiiert hatte.

Die nahm's seinerzeit ungläubig zur Kenntnis, wie entsprechende Kommentare im Internet zeigten. Erst kürzlich griff Michael Willmann bei seiner Wiederwahl zum CDU-Chef das Thema noch einmal auf: Er verwies auf das Beispiel des Discounters Aldi, der auch bei seinem Gebäude an der Eckumer Bahnstraße auf erneuerbare Energien setze. Dies würde das Unternehmen kaum tun, wenn es Zweifel an der Wirtschaftlichkeit hätte, begründete Willmann seine Zweifel an der Darstellung der Verwaltung. Die "rettete" den Antrag der Union, nachdem die politische Konkurrenz ihn zuvor rundweg ablehnen wollte.

Für die FDP meinte Stephan Kunz, es sei "laufendes Geschäft der Verwaltung", die Frage zu prüfen. Er hätte den Antrag am liebsten gleich von der Tagesordnung absetzen lassen - nachdem die CDU dies zuvor bei einem FDP-Antrag vergeblich versucht hatte. Schon gesetzlich bestehe die Pflicht, die von der CDU gewollte Prüfung vorzunehmen, betonte Kunz. Auch Ralf Steinbach (SPD) fand "nichts Neues" an der Initiative.

Die Diskussion nervte Willmann zusehends: "Sie können gern dagegen stimmen, das ist uns völlig egal." Für die CDU in die Bresche sprang Bürgermeister Martin Mertens. Seine Anregung, nicht abzustimmen und das Ergebnis der weiteren Planung abzuwarten, fand schließlich einhelligen Konsens.

(NGZ)
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