Rommerskirchen Blau-Weiß-Rote Jecken erobern Rathaus

Rommerskirchen · Die Macht im Rathaus liegt seit gestern beim Rut-Wieß-Kinderprinzenpaar Oliver Blasy und Eva Petermann sowie beim Burgritter-Dreigestirn Prinz Ralph Konitzer, Jungfrau Sven Konitzer und Bauer Michael Willmann.

Rommerskirchen: Blau-Weiß-Rote Jecken erobern Rathaus
Foto: Georg Salzburg

Der Abwehrkampf der Rathausinsassen war einmal mehr vergeblich. Als die vereinigten Jecken um Punkt 11.11 Uhr zum Rathaussturm ansetzten, lag ihr schneller Erfolg nicht zuletzt daran, in der "Zwingburg" an der Bahnstraße auf Ihresgleichen gestoßen zu sein.

Dennoch war diesmal manches anders, wie Jörg Sauer, der Präsident der Ansteler Burgritter, mit Blick auf das eigene Dreigestirn anmerkte. Dem gehören mit Prinz Ralph Konitzer und Bauer Michael Willmann gleich zwei Mitglieder der Karnevalsgesellschaft Rut-Wieß-Rommerskirchen an , was Jörg Sauer dazu bewog , auf die verbindende Kraft des Karnevals, ganz im Sinne des Sessionsmottos "Janz ejal, wo küste her, mer fiere zesamme der Fasteleer", zu verweisen. Aus den Vereinsfarben Blau-Weiß und Rot-Weiß sei diesmal ein "Blau-Weiß-Rot" geworden, setzte Sauer ganz auf eine "Einheitsfront" der vereinigten Narrenheere.

Bürgermeister Martin Mertens entpuppte sich gestern als Graf Dracula, mied gleichwohl nicht das Tageslicht und stattete das Rut-Wieß- Kinderprinzenpaar Oliver Blasy und Eva Petermann ebenso wie Prinz Ralph Konitzer, Jungfrau Sven Konitzer und Bauer Michael Willmann mit jeweils einem großformatigen Rathausschlüssel aus. Bernhard Willkomm, Prinzenführer des Dreigestirns, gestand seinen mit dem "kompromisslerischen" Schlachtruf "Allau" vertrauten "rut-wießen" Schützlingen großen Lerneifer zu. "Dass es ,Alaaf' heißt, habe ich ihnen mittlerweile eingeprügelt, und dass man auch nach 19.11 Uhr Karneval feiern kann, haben sie inzwischen auch gelernt-- jetzt kann Karneval kommen", zeigte sich der 208 Zentimeter messende Hüne voller Vorfreude auf die kommenden Tage.

Zehn Termine haben die Burgritter allein gestern absolviert, die bereits um 8 Uhr morgens zum Lokalsender NE-WS 89.4 aufgebrochen waren. Prinz Oliver und Prinzessin Eva hatten derweil mit ihrem Gefolge im Kindergarten in Sinsteden begonnen und sich über die örtlichen Kreditinstitute zu Rathaus vorgekämpft, wo Martin Mertens gut gelaunt seine Abdankung erklärte.

Bei seinen Auftritten in dieser Session habe das Kinderprinzenpaar mit seinem unbefangenen Auftreten überall sofort die Sympathien des Publikums gewinnen können, sagte Rut-Wieß-Präsident Jürgen Lorenz, der zugleich als Prinzenführer im Einsatz war und die beiden Grundschüler bei ihren Auftritten auch außerhalb des Kreisgebiets stets begleitet hat.

Entgegen Vorurteilen, wie sie hier und da immer noch anzutreffen sein sollen, zeigten sich die Rathausinsassen geradezu arbeitswütig: Insbesondere der Biernachschub funktionierte bis in den späten Nachmittag ohne nennenswerte Beeinträchtigungen. Das "blau-weiß-rote" Narrenheer war derweil bereits weitergezogen und machte bei der Karnevalsparty im Frixheimer Schützenhaus ebenso ausgiebig Station wie im Festzelt von Rewe-Chef Franz-Günther Herbel auf dem Parkplatz des "Center am Park".

Ihren Triumph gebührend feiern werden die Jecken am "Kappessonntag" wie am Rosenmontag. Was Burgritter-Prinz Ralph Konitzer in seiner Eigenschaft als Rut-Wieß-Zugleiter besonders freut: Am Sonntag werden einmal mehr über 40 Fußgruppen und Wagen im Karnevalszug dabei sein, der damit zu den größten der Region zählt. Beim Ansteler Rosenmontagszug werden wieder gut 20 Gruppen mitwirken, wie Jörg Sauer verriet.

(NGZ)
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