Rommerskirchen Bilanz: Ein Jahr Bürgermeister Mertens

Rommerskirchen · Martin Mertens (SPD) hat die Interkommunale Zusammenarbeit ausgeweitet und die Verwaltung umstrukturiert.

Im ersten von sechseinhalb Jahren sind nicht alle Baustellen abzuarbeiten - das weiß Bürgermeister Martin Mertens (32) selbst, allerdings zieht er nach einem Jahr eine positive Bilanz: "Es macht mir sehr viel Freude, meine Heimatgemeinde mit zu gestalten", sagt Mertens, der am 23. Juni 2014 das Amt von seinem Vorgänger Albert Glöckner (beide SPD) übernommen hat. Mit 60,8 Prozent hatte sich Mertens, den neben der SPD auch FDP, Bündnis90/Die Grünen und die UWG unterstützt hatten, bei der Kommunalwahl gegen Michael Willmann (CDU) durchgesetzt.

Verwaltung Als Chef der Gemeindeverwaltung mit insgesamt 135 Mitarbeitern (inklusive Kindertagesstätten und Bauhof) sieht sich Mertens mit einer Zahl von rund 60 Mitarbeitern in der Kernverwaltung am Limit. "Da bleiben nicht mehr viele Ressourcen", sagt er, der dankbar für das große Engagement ist. Der neue Bürgermeister hat zwar die Arbeit seines Vorgängers Glöckner fortgesetzt - mit durchaus deutlichen, eigenen Vorstellungen. So hat er nicht nur die Dezernate neu strukturiert und Dezernent Bernd Sauer und Kämmerer Hermann Schnitzler ihre Jobs tauschen lassen, sondern auch die Kämmerei personell verstärkt. Das ist auch nötig, schließlich hinkt die Gemeinde mit den Jahresabschlüssen noch hinterher: 2009 und 2010 sind fertig, an 2011 wird gearbeitet.

Rat Auch Mertens kann sich wie Glöckner in der Regel auf die "Bürgermeister-Mehrheit" aus SPD, Grüne, UWG und FDP stützen. Die meisten der 270 Verwaltungsvorlagen wurden einstimmig angenommen - alle fanden eine mehrheitliche Zustimmung des Gemeinderates, ganz im Sinne Mertens', der für Rommerskirchen das Beste herausholen will: "Ich stehe auch guten Ideen der CDU offen gegenüber."

Netzwerk Bereits als Mitarbeiter des Landtagsabgeordneten Ibrahim Yetim und als SPD-Fraktionschef im Rat hat sich Mertens gut vernetzt, was ihm jetzt hilft. Zudem ist er als Bürgermeister bei rund 1000 Terminen bei Bürgern, Vereinen und Institutionen gewesen.

Interkommunale Zusammenarbeit Für die kleine Kommune im Speckgürtel von Köln setzt der Bürgermeister auf intensivierte Kooperationen mit den Nachbarn. Interkommunale Zusammenarbeit vor allem mit Dormagen, aber auch neuerdings mit Bedburg und Bergheim - nicht nur über Kreis-, sondern auch Regierungsbezirksgrenzen hinaus - soll Kosten sparen und als größere Einheit mehr erreichen.

Wirtschaft/Finanzen Der Bürgermeister verweist auf "den besten Haushalt seit acht Jahren", allerdings müssen die Einnahmen weiter gesteigert werden. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen jetzt schon höher als für ganz 2015 angenommen. Im Gewerbegebiet V sind bis auf ganz wenige Ausnahmen bereits alle Grundstücke vergeben - noch bevor der erste Bagger angerückt ist.

Rettungswagen Seit 2012 eine Herzensangelegenheit für Mertens: die Verbesserung der rettungsdienstlichen Versorgung. Der Bedarf eines eigenen Rettungswagens steht nach langen Diskussionen inzwischen im Rettungsdienstplan des Rhein-Kreises Neuss: "Damit sind die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen", sagt Mertens, der auf eine schnelle Umsetzung hofft.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort