Rommerskirchen Bei erneuten Streiks könnten Kitas schließen

Rommerskirchen · Die Gemeinde Rommerskirchen ist jedoch vorbereitet: Sie würde dann in anderen Einrichtungen Notplätze vorhalten, sagt Dezernent Gasten.

"Eine massive Eskalation des Konflikts mit massiven Belastungen für alle Beteiligten", hat der beim Verdi-Kongress in Leipzig im Amt bestätigte Gewerkschaftschef Frank Bsirske angekündigt. Auch in Rommerskirchen könnte Mitte Oktober ein neuer Streik in den Kindergärten bevorstehen, wenn die Verhandlungen zwischen Verdi und kommunalen Arbeitgebern zu Beginn nächster Woche scheitern sollten.

"Wir wissen nicht, ob, wann, wo und wie gestreikt wird", sagt Elmar Gasten als auch für die Tagessstätten der Gemeinden zuständiger Dezernent mit Blick auf von der Gewerkschaft schon vor einigen Monaten angekündigte neue Streikformen. Dennoch lässt Gasten bei aller Ungewissheit keinen Zweifel: "Wir sind auf alle Eventualitäten vorbereitet."

In Abstimmung mit Erzieherinnen, Eltern und dem Kreisjugendamt seien bereits jetzt "Kriterien für Notplätze festgelegt worden", sagt er. Die Erfahrungen des Streiks vom Frühjahr seien dabei ausgewertet worden, Alle Informationen in Sachen eines ab Oktober erneut möglichen Streiks sollen demnach per Aushang in den Kindergärten öffentlich gemacht werden, kündigt Gasten für den Ernstfall an. Dabei könnten auch bislang ganz und gar ungewohnte Maßnahmen in Betracht kommen - zumindest soweit es Rommerskirchen angeht.

Was es jedenfalls in der Gemeinde bislang noch nicht gegeben hat: "Es ist auch nicht auszuschließen, dass Kindertagessstätten gänzlich geschlossen werden", so der Dezernent. Sollte es dazu kommen, würden "in anderen Einrichtungen Notplätze eingerichtet", betont Elmar Gasten. Eltern, die auf einen solchen Notfallplatz angewiesen sind, werden gebeten, sich in Listen einzutragen, die in den Tagesstätten aushängen.

Über die tatsächliche Vergabe dieser Notfallplätze im neuerlichen Streikfall soll dann ein Gremium entscheiden, das aus Vertretern der Eltern, der Kindergarten-Leitung und der Gemeindeverwaltung bestehen wird. Eine weitere mögliche Konsequenz im Fall eines Streiks, dessen Intensität über die des vor einigen Monaten geführten hinausginge: Die Gemeinde würde dann den Eltern nach Elmar Gastens Worten anbieten, ihnen die Räumlichkeiten der betroffenen Tagesstätte im Rahmen einer privaten Betreuung zur Verfügung zu stellen.

Die Gespräche sind nach Darstellung des Dezernenten offensichtlich unproblematisch gewesen. Beschwerden habe es auch während des Streiks im Frühjahr bei der Verwaltung keine gegeben, auch nicht, was das "Abenteuerland" in Anstel angeht, das am stärksten von dem Arbeitskampf betroffen war. Zum kommunalpolitischen Thema wurden der Ausstand der Erzieherinnen und seine Folgen seinerzeit nämlich erst Wochen nach dem Ende des Streiks.

Bei aller Ungewissheit ist Elmar Gasten jedoch zuversichtlich, "dass wir in der guten Lage sind, jede Krise, die durch einen Streik hervorgerufen wird, zu meistern."

(NGZ)
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