Rommerskirchen B 477n-Planung wird wieder aufgenommen

Rommerskirchen · Fürs nächste Jahr stellt NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst zügige Weiterführung der Planungen für die Umgehungsstraße in Aussicht.

 Eine Umgehung für die B 477 wurde auf kommunalpolitischer Ebene schon seit den 1970-er Jahren gefordert - nicht zuletzt angesichts der stark belasteten Ortsdurchfahrt Butzheims (hier im Jahr 2012).

Eine Umgehung für die B 477 wurde auf kommunalpolitischer Ebene schon seit den 1970-er Jahren gefordert - nicht zuletzt angesichts der stark belasteten Ortsdurchfahrt Butzheims (hier im Jahr 2012).

Foto: jaz

Kehrtwende bei der Planung für die Umgehungsstraße B 477n: Sie soll nun doch kommen. Hierüber hat NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst jetzt die CDU-Landtagsabgeordnete Heike Troles und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke informiert. Demnach wird die Ortsumgehung wieder ins Arbeitsprogramm 2019 aufgenommen, nachdem sie zu Jahresbeginn aus dem Masterplan des NRW-Verkehrsministeriums gestrichen worden war.

Der Landesbetrieb Straßenbau wird dann beginnen, so heißt es, die naturschutzfachlichen Erhebungen und Untersuchungen aktualisieren. Weil die Maßnahme im jüngsten Masterplan des Landes zur Umsetzung des Fernstraßenbedarfsplans nicht enthalten war, hatte sich der Landrat zuvor in einem Schreiben an Wüst gewandt und um eine dringende Realisierung der Maßnahme ab 2019 gebeten und darauf hingewiesen, dass die Ortsumgehung Rommerskirchen/Butzheim/Frixheim nicht nur für die Wohnbevölkerung wichtig sei. "Die B 477n hat auch als Querspange für das Rheinische Revier eine große Bedeutung." Sie ist nicht nur ergänzende Entlastungslinie für den europäischen Verkehrsknotenpunkt Köln, sondern zugleich die zentrale Achse zur Anbindung des Rheinischen Reviers an den Großraum Düsseldorf, argumentierte Petrauschke. Und eine gut vernetzte und nicht überlastete Infrastruktur stelle einen entscheidenden Standortfaktor dar und entscheide somit über den Erhalt von Arbeitsplätzen in der ohnehin von der Energiewende stark betroffenen Region, betonte Petrauschke gegenüber dem Minister.

"Ich habe Minister Wüst ganz pragmatisch alle Argumente vorgetragen und konnte ihn so überzeugen", sagte Heike Troles und zeigte sich erfreut über das Ergebnis. "Nun müssen zwar einige naturschutzfachliche Erkenntnisse neu gewonnen werden, aber das Straßenbauvorhaben wird weiter bearbeitet", resümiert sie das Ergebnis von Gesprächen, die die Neuparlamentarierin mit dem Minister geführt hat. Auch sie betonte dabei nicht zuletzt die Bedeutung der Straße für den Strukturwandel der Region.

Für Bürgermeister Martin Mertens ist es erfreulich, "dass die Landtagsabgeordnete uns bei der B 477n unterstützt und die Landesregierung auf den Druck aus Rommerskirchen nun reagiert hat." Dennoch bleibt bei Mertens eine gewisse Skepsis: Offen sei nämlich, "ob und wann die B477n in den ,Masterplan' mit aufgenommen wird - es ist dort nur von einem ,Arbeitsprogramm' und dem Beginn der Untersuchungen die Rede". Für Mertens ist zudem irritierend, "dass die Landesregierung offenbar erst jetzt festgestellt hat, dass es einer Aktualisierung von Untersuchungen bedarf".

Als "ärgerlich" wertet er "das Schwarze-Peter-Spiel gegenseitiger Schuldzuweisungen". Sowohl Troles als auch Petrauschke sprechen davon, dass die rot-grüne Vorgängerregierung die Planung 2016 "ruhend gestellt" habe. Mertens (SPD) hält dagegen, dass "die Niederlassungsleitung des Landesbetriebes im Gespräch mit der Gemeinde noch am 1. Februar berichtete, dass der Landesbetrieb die Planung des Knotenpunktes B59n und B477n bis Ende 2017 vorgenommen hat."

(NGZ)
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