Rommerskirchen Arbeitsagentur will Flüchtlinge fördern

Rommerskirchen · Beim zwölften Unternehmerforum war erstmals Angela Schoofs, die Leiterin der Arbeitsagentur in Mönchengladbach, zu Gast. Bei Schümmer Optik im Center am Park trafen sich mehr als 60 Gewerbetreibende zum Gedankenaustausch.

 Angela Schoofs, Leiterin der Arbeitsagentur Mönchengladbach, die Gastgeber Katrin und Sebastian Schümmer sowie Wirtschaftsförderin Bele Hoppe (v.l.) führten beim Unternehmerforum viele Gespräche.

Angela Schoofs, Leiterin der Arbeitsagentur Mönchengladbach, die Gastgeber Katrin und Sebastian Schümmer sowie Wirtschaftsförderin Bele Hoppe (v.l.) führten beim Unternehmerforum viele Gespräche.

Foto: Georg Salzburg

Premiere beim Unternehmerforum: Mit der vergleichsweise undramatischen arbeitsmarktpolitischen Situation der Gemeinde hatte der erste öffentliche Auftritt von Angela Schoofs in Rommerskirchen indes nichts zu tun. Die Leiterin der Arbeitsagentur Mönchengladbach widmete sich beim zwölften Unternehmerforum vielmehr der Frage, wie es um die Chancen von Flüchtlingen auf dem Arbeitsmarkt bestellt ist.

Zum 1. Dezember wird nach ihren Worten neben Mönchengladbach und Neuss auch in Grevenbroich eine Anlaufstelle eingerichtet, die den im Gemeindegebiet lebenden Flüchtlingen "eine erste arbeitsmarktliche Beratung anbietet". Für 100.000 Flüchtlingen mit einer guten Bleibeperspektive kann die Arbeitsagentur zudem Deutschkurse fördern, vorausgesetzt, diese sind bis zum Ende des Jahres angelaufen.

In Kooperation mit den Handwerksinnungen will die Arbeitsagentur zudem prüfen, wie es um die Übertragbarkeit von Berufsabschlüssen auf die Situation in Deutschland bestellt ist. "Besonders wichtig ist hier die Berufsfeld-Erprobung", betonte Angela Schoofs vor den gut 60 Unternehmern, die sich in den Räumen des seit 1. August im Center am Park ansässigen Unternehmens Schümmer Optik versammelt hatten. Erschwert werde die Situation zudem durch sich permanent ändernde Rechtsvorschriften. Dass etwa der aufenthaltsrechtliche Status von Syrern wieder zum Problem werden könnte, habe sie vor dem vergangenen Wochenende nicht erwartet, sagte Angela Schoofs.

Kehrseite der von Bürgermeister Martin Mertens angesprochenen Tatsache, dass Rommerskirchen über die "beste Beschäftigungsquote im ganzen Bezirk der Agentur" verfügt, ist nämlich die "schwierige Situation, dass die Unternehmen qualifizierte Arbeitnehmer suchen".

Angesichts ihrer zum Teil "hervorragenden Ausbildung" sollten Unternehmen die Flüchtlinge "auch als Chance betrachten", sagte der Bürgermeister. Was die Zahlen für die Gemeinde angeht, sind die traditionell so gering, dass hier "keine Arbeitslosenquote erfasst wird", wie Karin Schliffke von der Arbeitsagentur sagt. Ende Oktober waren in Mönchengladbach 260 arbeitslose Rommerskirchener registriert, neun weniger als vor einem Jahr.

Positive Daten kann auch Wirtschaftsförderin Bele Hoppe vermelden, die das Unternehmerforum zum zweiten Mal organisiert hat. Im jüngsten Mittelstandsbarometer, das der Rhein-Kreis Neuss und die Sparkasse gemeinsam mit der Creditreform initiiert haben, zeichnet sich die Gemeinde etwa durch den "kreisweit größten Zuwachs beim verarbeitenden Gewerbe aus", so Bele Hoppe. Von 2005 bis 2015 hat sich die Zahl der entsprechenden Unternehmen in der Gemeinde um 18,2 Prozent erhöht. Im Kreis wird ein Rückgang um 13,5 Prozent verzeichnet.

Interessant zu werden verspricht das für das Frühjahr 2016 geplante, nächste Unternehmerforum. Martin Mertens will dann mögliche wirtschaftliche Kontakte des Mittelstands zu Kuba zum Thema machen, wie er jüngst beim Besuch der kubanischen Diplomatin Anette Chao Garcia angekündigt hatte.

(NGZ)
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