Rommerskirchen Als Au-pair am anderen Ende der Welt

Rommerskirchen · Die Abiturientin Hannah Mummert aus Butzheim verbringt zurzeit ein Auslandsjahr in Neuseeland und sammelt dabei wertvolle Erfahrungen. Sie hat einmal die Gastfamilie gewechselt und fühlt sich jetzt sehr wohl.

 Traumhafte Ausblicke, spannende Einblicke: Die Butzheimerin Hannah Mummert bei ihrem Auslandsjahr am anderen Ende der Welt.

Traumhafte Ausblicke, spannende Einblicke: Die Butzheimerin Hannah Mummert bei ihrem Auslandsjahr am anderen Ende der Welt.

Foto: H. Mummert

Was soll man in einem Land, in dem auf jeden der rund 3,6 Millionen Einwohner fast 17 Schafe kommen? Nun, Hannah Mummert hat da schon eine ganze Reihe von Ideen, und auch schon ein paar davon umgesetzt. Denn anders als die statistische Pro-Kopf-Verteilung von Menschen und Paarhufern vielleicht nahelegt, ist das derzeitige Domizil der 18-jährigen Butzheimerin alles andere als langweilig. Denn Hannah hat den Schritt gewagt und ist zu einem achtmonatigen Au-pair-Aufenthalt ans andere Ende der Welt geflogen, nach Auckland in Neuseeland. Anschließend will sie dort noch vier Monate mit Jobben und Reisen verbringen.

Schon lange hegte Hannah Mummert den Wunsch. Im Juli, nach ihrem Abitur am Dormagener Leibniz-Gymnasium, packte sie dann tatsächlich ihre Koffer und ließ den Wunsch Wirklichkeit werden. Und auch wenn das Jahr 2016 noch nicht ganz vorbei ist, so kann sie doch schon jetzt sagen, dass sie jeden Tag genießt. Unter der Woche hilft sie im Haushalt und auf der Farm, kümmert sich um die Gastkinder - einen neunjährigen Jungen und ein sechsjähriges Mädchen - und versucht, ihnen die ersten deutschen Begriffe beizubringen. Da wird aus "Vielen Dank" dann schon mal ein "Viel Dak". Aber natürlich ist ein Ziel von Hannahs einjährigem Aufenthalt in Neuseeland, ihre eigenen Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern. "Ich hatte am Anfang ein paar Schwierigkeiten die richtigen Vokabeln zu finden, aber mit Händen und Füßen geht alles", berichtet sie. Für Jugendliche und junge Erwachsene, die ebenfalls mit dem Gedanken spielen, als Au-pair ins Ausland zu gehen, hat Hannah noch ein paar grundlegende Tipps: "Es lässt einen immer besser dastehen, wenn man Interesse zeigt und fragt 'What's this?' oder 'What are you doing?' und Hilfsbereitschaft signalisiert mit 'Can I help you?' oder 'Do you need a hand?'. Und sollte man immer 'Bitte' und 'Danke' sagen."

Langweilig wird es Hannah auch in ihrer Freizeit nicht. "An den freien Tagen sollte man sich immer etwas vornehmen", empfiehlt sie: "Einen Tag am Strand, Surfen, Raften, Wandern, Biken, Kanu fahren, Sky diven... Neuseeland ist voll von Aktivitäten." Allerdings hat sie auch schon erste Enttäuschungen erlebt. Obwohl sie vor ihrer Abreise ihre zukünftige Gastfamilie über ein Videotelefonat per Internet kennen lernen konnte, hat sie es dort doch nicht lange ausgehalten. "Ich habe meine erste Familie nach zwei Monaten gewechselt, weil es von meiner Seite, aber auch von deren Seite einfach nicht gepasst hat." Von diesem Rückschlag hat sie sich aber nicht entmutigen lassen. Geholfen hat ihr in dieser Situation die Organisation, die ihr den Au-pair-Aufenthalt vermittelt hat.

Jeder, der die Chance dazu hat, ein Auslandsjahr zu machen, sollte diese ergreifen, findet Hannah: "Wer sich kein Jahr zutraut, macht halt ein paar Monate. Wer nicht ans Ende der Welt will, bleibt in Europa. Es schadet niemandem, mal aus der eigenen Komfortzone zu treten und seine Grenzen zu testen."

(NGZ)
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