Rommerskirchen 45.000 Euro für bessere Wirtschaftswege

Rommerskirchen · Die Gemeinde will so schnell wie möglich einen Förderantrag für ein neues Wirtschaftswegekonzept stellen. Laut Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert soll dann der Auftrag an ein Fachbüro vergeben werden.

 Hubertus Velder befürwort als stellvertretender Ortslandwirt ein gutes Einvernehmen zwischen Landwirtschaft und anderen Nutzen des weit verzweigten Wegenetzes in den Feldern der Gemeinde.

Hubertus Velder befürwort als stellvertretender Ortslandwirt ein gutes Einvernehmen zwischen Landwirtschaft und anderen Nutzen des weit verzweigten Wegenetzes in den Feldern der Gemeinde.

Foto: LH

Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert ist gespannt: In einer bis zwei Wochen soll nach seinen Informationen das neue Förderprogramm des Landes stehen. Auf dessen Grundlage will die Gemeinde einen Zuwendungsantrag für die Erstellung eines Wirtschaftswegekonzepts durch einen Fachingenieur stellen. Dass ein solches Konzept eine sinnvolle Angelegenheit sei, war vor fast genau einem Jahr Konsens zwischen der Gemeinde und gut 80 Landwirten, die hierüber im Ratssaal diskutiert hatten. Ohne Landeszuschuss mochte die Gemeinde das ehrgeizige Projekt indes nicht in Angriff nehmen. Und das kann dauern, wie Reimert bestätigt. Er selbst ist startklar und könnte den Förderantrag mehr oder weniger aus dem Stegreif stellen.

Offen ist, wie lange es dann mit dem Zuwendungsbescheid dauern wird. "Dann muss aber schon alles glatt gehen", lautet Reimerts Antwort auf die Frage, ob Mitte 2017 ein realistischer Zeitpunkt sei. Wie stark sich die Landwirte selbst engagieren und bei der Instandsetzung des Wegenetzes Hand anlegen werden, bleibt bis auf Weiteres offen, "Wir müssen erst das Konzept kennen, bevor wir dazu etwas sagen können", betont der stellvertretende Ortslandwirt Hubertus Velder. Außer Frage steht für ihn, dass "wir nicht um ein Miteinander zwischen Freizeitsuchenden und Landwirtschaft herum kommen". Ist das zu erarbeitende Konzept durchaus als großer Wurf gedacht, liegt die eigentlich permanent nötige Instandsetzungsarbeit zeitlich deutlich näher.

Für die Wirtschaftswege sollen nach Auskunft von Kämmerer Bernd Sauer im Haushalt 2016 45.000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Hubertus Velder appelliert an seine Kollegen, von den zur Verfügung stehenden Mitteln Gebrauch zu machen. Dies gilt insbesondere für Gerätschaften wie etwa den vergangenes Jahr angeschafften Wegehobel. "Es gibt Ecken, die schon fast Vorbildcharakter haben, in anderen könnte durchaus ein bisschen mehr passieren", beschreibt er die unterschiedlichen Grade des Engagements der Bauern.

Unter denen gibt es auch ausgesprochene Kritiker der Gemeinde wie den Butzheimer Hans-Josef Huthmacher, der sich in einem Leserbrief an die NGZ gegen die geplante Erhöhung der Grundsteuer A ausgesprochen hatte - die zuletzt explizit wegen der Wirtschaftswege erfolgt ist.

Für Kämmerer Bernd Sauer ist Huthmachers Kritik nicht nachvollziehbar: Bei der Grundsteuer A seien Einnahmen in Höhe von 235.283 Euro veranschlagt, was einen Anstieg "um lediglich knapp drei Euro pro Hektar" ausmache, so Sauer. Auch Huthmachers Argument, wonach die Landwirte heute für Winterweizen weniger Geld erhielten als 1950, überzeugt den Kämmerer nicht: "Zu berücksichtigen ist, dass sich die Ernteerträge im Bereich Weizen seit 1950 mehr als verdoppelt haben, die Kosten aber sicherlich nicht", betont er.

(NGZ)
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