Rheinberg Zweiter Freispruch nach Überfall

Rheinberg · Das Landgericht sprach nun auch den zweiten Verdächtigen frei.

Drei Jahre nach dem Überfall auf eine 90-Jährige in Forstwald hat das Landgericht Krefeld den zweiten Tatverdächtigen freigesprochen. Auch die Staatsanwaltschaft hatte im Revisionsverfahren einen Freispruch für den Rheinberger gefordert.

Die Rentnerin hatte im Sommer 2013 bei geöffneter Türe ferngesehen. Plötzlich standen zwei Männer hinter ihr, bedrohten sie, fesselten sie an Händen, Augen und Mund mit Klebeband und entwendeten 7000 Euro. Die Täter waren verschwunden, als die Polizei eintraf.

Am Klebeband fand man Spuren des heute 48-Jährigen und seines Stiefsohns. Das Landgericht verurteilte den Älteren wegen der Tat zu sechs Jahren Haft. Im Revisionsverfahren kam eine andere Strafkammer zu dem Schluss, er sei freizusprechen. Zwar waren die Fingerabdrücke an dem Klebeband eindeutig. Im Gutachten eines Sachverständigen hieß es aber, es sei nicht festzustellen, wie die Spuren an das Klebeband gelangt waren. So hätte der Mann beispielsweise weit vor der Tat das Klebeband angefasst haben können. Zudem erklärte die Kammer, dass das Alibi des Mannes nicht zu widerlegen sei. Der Rheinberger hatte angegeben, dass er zur Tatzeit in Serbien war. Der Stiefsohn war in erster Instanz wegen der Tat verurteilt und im Berufungsverfahren freigesprochen worden.

(BL)
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