Rheinberg Zwei Solvay-Siedlungshäuser für syrische Familien

Rheinberg · Das Rheinberger Chemie-Unternehmen vermietet leerstehende Häuser an der Winkelstraße in Ossenberg an die Stadt.

In das Haus Winkelstraße 4 zieht eine syrische Familie ein.

In das Haus Winkelstraße 4 zieht eine syrische Familie ein.

Foto: A. Fischer

Das Chemie-Unternehmen Solvay stellt der Stadt Rheinberg zwei Siedlungshäuser in Ossenberg für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Verfügung. Gestern Abend sind die Nachbarn der Winkelstraße darüber informiert worden. Zu dem Treffen an der Nachbarschaftspumpe "Altrhein" an der Winkelstraße kamen rund 20 Frauen und Männer.

Die Stadt sei mit Solvay in Kontakt getreten, und Solvay habe sich entschieden zu helfen, sagten Dr. Wilfried Kleiböhmer und Nicole Dinter vom Chemie-Unternehmen in der Runde. Die beiden Häuser Winkelstraße 4 und 21 stehen leer, sind aber durchaus bewohnbar und werden möglicherweise schon nächste Woche von einem Ehepaar mit zwei Kindern (zehn und elf Jahre alt) sowie einer Mutter mit vier Kindern zwischen sechs und 23 Jahren bezogen.

"In beiden Fällen handelt es sich um syrische Familien, die am Melkweg leben und die gute Chancen haben, Aufenthaltsgenehmigungen zu bekommen", sagte Martin Tomberg von der Stadt Rheinberg. Kleiböhmer kündigte an, dass Solvay in der Siedlung zwei weitere Häuser für Flüchtlinge habe - "sie müssen allerdings noch hergerichtet werden".

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Dem normalerweise für Umweltangelegenheiten zuständigen Ingenieur war es wichtig, dass die Nachbarn informiert werden. "Sie leben hier in einer Pumpennachbarschaft, die meisten von ihnen sind ehemalige Solvayaner", so Kleiböhmer. "Wir fänden es schön, wenn Sie auf die Familien zugehen würden."

Tomberg hob hervor, dass das Angebot der Firma Solvay der Stadt sehr entgegenkomme. "Wir haben jetzt 450 Flüchtlinge in der Stadt, etwa 160 davon sind privat untergebracht. Und wir sind immer auf der Suche nach Wohnraum", meinte er. "Wir müssen schauen, wo wir die Familien unterbringen können."

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Der städtische Sozialarbeiter Bernhard Kubik und auch Anke Kretz vom Migrationsdienst beim Caritasverband Moers-Xanten werden sich um die syrischen Familien kümmern. Tomberg: "Wir können allerdings keine 24-Stunden-Betreuung für die Flüchtlinge leisten. Deshalb wäre es hilfreich, wenn Sie jemanden in der Nachbarschaft hätten, an den Sie sich im Falle eines Falles wenden könnten." Anke Kretz lud dazu ein, am Montag, 2. November, 16 Uhr, in das Concordia-Sportheim (Kapellenfeldstraße) zu kommen: "Dort gibt es ein Treffen für alle, die ehrenamtlich in der Flüchtlingsarbeit helfen wollen." Die Menschen müssten schnell Deutsch lernen, das sei wichtig. Die beiden syrischen Familien sprechen arabisch, eventuell etwas englisch.

Hans-Peter Wenz ist Pumpenmeister der Nachbarschaft "Altrhein". Er zeigte sich gestern zuversichtlich: "Wir Nachbarn konnten uns bisher noch nicht unterhalten. Aber ich bin sicher, dass sich um die Familien gekümmert wird."

Nähere Infos über das Solvay- Nachbarschaftstelefon 02843 73-3000 oder die Homepage der Stadt www.rheinberg.de

(RP)
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