Rheinberg Zwei Europa-Schüler organisieren Seifenkisten-Rennen

Rheinberg · 30 Schülerinnen und Schüler machten mit beim ersten Seifenkisten-Rennen der Europaschule Rheinberg an der Benstege.

 Beim Seifenkistenrennen waren der Spaß und der Lerneffekt wichtiger als die gefahrene Zeit. r

Beim Seifenkistenrennen waren der Spaß und der Lerneffekt wichtiger als die gefahrene Zeit. r

Foto: Armin Fische

Der Weg entlang des Friedhofs an der Benstege bietet sich mit seinem Gefälle geradezu für Seifenkistenrennen an. Das dachten sich die beiden Siebtklässler der Europaschule Jean (12) und Tom (13) auch. Im Rahmen des schulischen LUB-Projekts (Lernbefähigung und Beruf) sausten rund 30 Schüler freudestrahlend in Seifenkisten beim ersten Seifenkistenrennen der Europaschule Rheinberg den Hang runter. Die beiden Schüler Tom und Jean hatten dieses Projekt gewählt und so gut wie alleine das Rennevent auf die Beine gestellt.

"Sogar den Ort haben die zwei Schüler selber ausgesucht", meinte Schulleiter Norbert Giesen. Auch mit dem Ordnungsamt setzten die beiden pfiffigen Rennfans sich auseinander. Gemeinsam mit der Behörde und Norbert Giesen setzten die kreativen LUB-Projekt-Teilnehmer sich an einem Tisch und planten das Rennen durch. "Wir mussten ja auch einen Ort finden, an dem kein Verkehr ist und es bergab geht", meinte Jean.

Der hatte die Idee, das Rennen zu veranstalten. "Ich habe schon mit meinem Vater eine Seifenkiste gebaut", sagt er. Die zweite Rennkiste habe er dann mit seinem Schulkollegen Tom konstruiert. "Das war nicht schwer. Spanplatten, Räder, Lenkzügel, hier und da ein paar Teile - und schon war das Gefährt fertig." Sogar eine Startrampe hatten die Konstrukteure gebaut. Und dann war es endlich soweit.

Die Rennfahrer waren gar nicht aufgeregt. Als wenn sie nie etwas anderes gemacht hätten, sauste einer nach dem anderen die Piste runter. Wie Profis lenkten sie die Seifenkisten die Strecke entlang.

Die Initiatoren Tom und Jean hatten alles im Griff. Viele Fans feuerten die 30 Rennfahrer in den schnellen Holzkisten an und bejubelten die Fahrer. Auf der Startrampe machten sich die Fahrer bereit, setzten den Helm auf, nahmen die Lenkzügel in die Hand und warteten fröhlich auf das Startzeichen. Und dann rollten die Wagen auch schon den Hang runter. Auf den knapp 200 Metern erreichten sie nahezu 25 Kilometer pro Stunde. Gekonnt lenkten die Kinder und Jugendlichen vom Grundschulalter bis zum Jugendalter ihre Seifenkisten ins Ziel. Jeder, der vorbeikam, durfte mitmachen. Auch die ganz Kleinen. Im Ziel bremsten zwei Strohballen sicher die heiße Fahrt.

Per Funk informierten sich die Veranstalter Jean und Tom, wann der nächste Rennfahrer starten kann. Die fuhren immer nacheinander, da der Weg für zwei Kisten gleichzeitig zu eng gewesen wäre, wie Jean verriet. Die Orsoyer, die die Benstege entlang kamen, waren begeistert und schauten sich das Holzkistenrennen gut gelaunt an, bejubelten die Rennfahrer.

Giesen ist stolz auf seine kreativen Schüler: "Solche Projekte sollen Eigenverantwortlichkeit und Selbstbewusstsein fördern. Das ist wichtig für den späteren Beruf." Sieger waren am Ende alle. "Alle bekommen eine Teilnehmerurkunde. Die ersten Drei erhalten eine Siegerurkunde", so Jean. Die Schnellsten fuhren in knapp 36 Sekunden die 200 Meter runter. Die meisten brauchten zwischen 37 und 38 Sekunden.

(sass)
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