Rheinberg Zwei Brüder sind Meister im Breakdance

Rheinberg · Ben (6) und Sam Rubisch (8) aus Rheinberg haben mit ihrer Crew "FantastX" in München die Deutschen Meisterschaft gewonnen. Mit ausgefeilten Powermoves wie Headspins und Baby-Freeze haben sie die Konkurrenz hinter sich gelassen.

Rheinberg ist nicht die Bronx, und Sam und Ben sind keine ausgeflippten B-Boys von den Straßen der New Yorker Wohn-Ghettos, sondern ganz normale Jungs aus gutem Hause. Haben nette Eltern und wohnen in einem schönen Haus am Annaberg. Und sie bewegen sich gerne. Jetzt sind sie Rheinbergs erste Deutsche Meister im Breakdance geworden. Am Sonntag haben die beiden Brüder mit ihrer Kindercrew "FantastX" in München den Titel geholt. Die Konkurrenz ließen sie dabei ganz locker hinter sich. Die Freude über den Sieg ist groß.

Im Wohnzimmer der Familie Rubisch liegen die Urkunden noch auf dem Tisch. "1. Platz" steht ganz dick darauf. Ben ist sechs und besucht noch bis zum Sommer den Kindergarten St. Anna, Sam ist acht und geht in die dritte Klasse der Grote-Gert-Grundschule. Beide sind sportbegeistert, spielen Tennis und mögen Fußball.

"Irgendwann hat mein Bruder einen Breakdancer gesehen und wollte das auch machen", erzählt Sam. Als die Eltern mit mine-sports in Krefeld eine passende Tanzschule gefunden hatten, waren die Jungs schnell Feuer und Flamme. Die athletischen Powermoves - so heißen die zum Teil wahnsinnigen Tanz-Figuren - hatten es den jungen Rheinbergern angetan. "Nach drei Probetrainings waren die beiden angemeldet", sagt Mutter Désirée Rubisch, die ihre Söhne seither ein- bis zweimal pro Woche nach Krefeld und zurück chauffiert.

In der Tanzschule wird die Kindercrew für Sechs- bis Zehnjährige von zwei Breakdance-Profis trainiert: Can Berdermann ist erst 17 und hat schon jede Menge Titel gewonnen, und Maxim Lobunko, der auch die HipHop-Titel und Beats für die Choreografien mixt.

Bereitwillig führen Sam und Ben vor, mit welchen Moves sie und ihre Crew-Kollegen Till (9), Chris (8), Erik (7) und Ben (7) die Deutsche Meisterschaft in München gewonnen haben. Mit dem Headspin (Kopfstand mit Drehung), Turtle Freeze (Horizontale, auf beiden Händen abgestützt) oder Baby-Freeze (Kopf auf dem Boden, der Rest des Körpers hochgedrückt).

"Eine Choreo darf nicht länger dauern als drei Minuten", erzählt Sam, der sich wie sein Bruder tierisch freute, als er den Glaspokal unter dem tosenden Jubel der Zuschauer in die Höhe strecken durfte. "Unser Trainer war begeistert", so Sam. "Er hat gesagt: Das habt ihr euch echt verdient."

Drei andere Kindercrews waren für die "Deutsche" gemeldet, zwei davon sind in München angetreten. "Wir haben alle überhaupt nicht damit gerechnet, dass unsere Gruppe gewinnt", sagt Désirée Rubisch. Für die Jury sei die Sache aber schnell klar gewesen. Unmittelbar nach jeder "Battle" fiel die Entscheidung der Richter. "Three, two, one", heißt es, bevor die Wertung verraten wird. Sam erzählt, er sei nach dem Sieg vollkommen überwältigt gewesen. "Ich konnte gar nichts mehr sagen", so der Junge. Seinem Bruder ging es ähnlich.

Für die Europa-Meisterschaft haben sich die "FantastX" übrigens nicht qualifiziert. "Dafür sind sie zu jung", so die Mutter. "Erst die nächste Altersgruppe, die Junior-Crew, kann international antreten."

(up)
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