Rheinberg Zukunft Stück für Stück planen

Rheinberg · Die Bönninghardt-Schule hatte Eltern und Erziehungsberechtigte von behinderten Schülerinnen und Schülern eingeladen. Verschiedene Anbieter gaben für die Zeit nach der Schule wertvolle Orientierung.

ALPEN-BÖNNINGHARDT "Schule dauert nicht ewig", sagte Pädagogin Heike Feldmann an der Bönninghardt-Schule und weiß: Die Zeit danach will für die Schüler und ihre Eltern individuell geplant werden. Gespräche und erste Kontakte in diesem Zusammenhang standen beim Bönninghardter Informationstag (BIT) im Mittelpunkt: "Die Aktion wird sehr gut wahrgenommen. Auch für die verschiedenen Anbieter ist das Forum interessant", meinten Heike Feldmann und Eckhart Noschinski vom Lehrerkollegium. Mit im Boot waren am Samstag Anbieter von Wohn- und Beschäftigungseinrichtungen, wie Caritas Wohn- und Werkstätten Niederrhein, die Initiative Integratives Leben, KoKoBe im Kreis Wesel, der Neukirchener Erziehungsverein, die Lebenshilfe Unterer Niederrhein und das Kollegium Berufspraxisstufe der Schule sowie die Bundesagentur für Arbeit Wesel.

Neutrale Beratung

Das Angebot gestaltete sich zielgerichtet und ermöglicht eine vorsichtige Vorgehensweise für die Zeit nach dem Schulbesuch. Der Wechsel in eine Beschäftigung wird häufig begleitet vom Wunsch nach Selbständigkeit, betonten Angelika Lenz und Eckhard Wolf (KoKoBe). "Neutrale Beratung ist wichtig."

Mit zu den Besuchern gehörten der Schüler Niels Kohlmann (20) und seine Eltern. Niels weiß genau, was er nach der Schulzeit nicht will: Gartenarbeit ist nicht sein Ding, dafür macht ihm der Holz- und Metallbereich viel Spaß. Ein erster Besuch seiner Eltern galt dem Stand der Bundesagentur für Arbeit. Anke und Bernd Kohlmann wollten sich u.a. auch über integrierte Wohnformen informieren. "Unser Ziel ist es, dass Niels immer weiter in eine Selbstständigkeit geführt wird. Dazu gehört auch, dass er in einem Wohnheim ein eigenes, selbstbestimmtes Leben führen kann."

Ehepaar Kohlmann hat sich früh und kontinuierlich mit dem Thema auseinandergesetzt. "Wir planen mit Niels Stück für Stück die Zukunft." Matthias Schuscik, Sozialpädagoge bei der Initiative Integratives Leben, kennt die Anliegen vieler Eltern genau, wenn es um die Zukunft ihrer Kinder geht. Angstgefühle spielen dabei auch eine Rolle, weiß Eckhart Noschinski. "Viele machen sich Sorgen, was mit ihrem behinderten Kind beispielsweise nach dem Schulaufenthalt passieren wird", sagte Schuscik. Information über betreutes oder ambulant betreutes Wohnen gehört mit zu dem Beratungsfeld der Sonsbecker Initiative, aber auch ein roter Faden bei der Vielzahl der Anträge. "Häufig fehlen den Eltern und Erziehungsberechtigten aktuelle Informationen."

Persönliche Assistenz

Ein neues Instrument sei beispielsweise die so genannte "Persönliche Assistenz", eine Hilfe, auf die seit 2008 Rechtsanspruch besteht. Ein persönliches Finanzbudget ermöglicht in den Bereichen Freizeit und Pflege Hilfeleistungen einzukaufen.

(RP)
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