Rheinberg Zukunft der Musikschule bleibt ungewiss

Rheinberg · Im Kulturausschuss zeichnete sich ab, dass sich eine Schließung der Einrichtung in der Alten Kellnerei nicht lohnt.

 Ein Vorspiel von Gitarrenschülern an der Städtischen Musikschule in der Alten Kellnerei mit Lehrer Wolfgang Reich im Jahre 2013 (rechts).

Ein Vorspiel von Gitarrenschülern an der Städtischen Musikschule in der Alten Kellnerei mit Lehrer Wolfgang Reich im Jahre 2013 (rechts).

Foto: Olaf Ostermann (Archiv)

Die Zukunft der Städtischen Musikschule Rheinberg bleibt ungewiss. Die mögliche Schließung der an das Kulturbüro der Stadt gekoppelten Einrichtung in der Alten Kellnerei war bereits vor einem Jahr ein Thema, ausgelöst durch die Haushaltsberatungen. Die Stadt befindet sich in der Haushaltssicherung, weshalb jeder Cent zweimal umgedreht werden muss. 2015 wurde eine Schließung abgewendet. Man beschloss, der Schule zwei Jahre Aufschub zu geben. Erst 2017 soll also endgültig entschieden werden. Die Verwaltung empfiehlt jedoch, die Schule in der städtischen Trägerschaft zu belassen und den Punkt "Auflösung" aus dem Haushaltssicherungskonzept herauszunehmen.

Im Ausschuss für Stadtmarketing, Touristik und Kultur kam das Thema jetzt zur Sprache. "Wir haben nur noch ein Jahr, deshalb müssen wir allmählich die Weichen stellen", mahnte Ernst Barten (Bündnis 90/Die Grünen). Er regte an, die Betreiber der in Rheinberg ansässigen privaten Musikschule Rosenberger-Pügner in die nächste Sitzung einzuladen. Norbert Nienhaus (FDP) sagte, er sehe keine Möglichkeit, die städtische Musikschule in eine private Trägerschaft zu überführen und stimme deshalb der Verwaltung zu. Angelika Sand (CDU) sagte: "Es kann ja nicht sein, dass wir unsere Musikschule aufgeben und sich Private in die Räume der Alten Kellnerei einmieten." Michael Kuklinski (SPD) bezog sich auf den Bericht des städtischen Controllers Andreas Kußel. Finanz-Experte Kußel war zu dem Schluss gekommen, dass sich die Aufgabe der Schule nur dann rechne, wenn für das Gebäude eine adäquate Nachfolgenutzung sichergestellt sei, die Mieteinnahmen verspreche. Kuklinski vermisste ein Konzept. "Wenn wir die Musikschule abschaffen, bleiben für die Stadt nur die Personalkosten. Deshalb möchten wir wissen, was wir ggf. mit den Mitarbeitern machen."

Wenn man die Schule abschaffe, so der SPD-Mann, fielen die Landesmittel für die Programme Jeki (Jedem Kind ein Instrument) und Jekits (Jedem Kind Instrumente, Tanzen, Singen) weg, ebenso die Eltern-Beiträge und die Honorare für die Lehrer."

Vera Thuleweit, Leiterin des Kulturbüros, wies darauf hin, dass die Stadt mit Privaten kooperieren und dennoch die Mittel für Jekits bei der dafür verantwortlichen Stiftung beantragen könne. "Allerdings", so Thuleweit, "macht die Stiftung nur Verträge mit Kommunen. Und diese Verträge sind extrem aufwendig. Das müsste die Verwaltung erheblich viel Arbeit leisten." Auch sie wünsche sich eine baldige Entscheidung, denn: "Seit die Diskussion um den Fortbestand der Musikschule läuft, hat sie sehr gelitten." Allerdings hätten auch andere Musikschulen rückläufige Zahlen. Die Stadt müsse sich fragen, was man im Falle einer Schließung mit der Alten Kellnerei mache: "Als Stadt weiterführen? An Private vermieten? Wer zahlt die erforderliche Sanierung?"

Das Thema Musikschule soll nun weiter beraten werden.

(up)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort