Rheinberg Zugvögel schon fünf Jahre unterwegs

Rheinberg · Der Camperclub Niederrheinische Zugvögel wurde vor fünf Jahren aus der Taufe gehoben. Auf dem Labbecker Kerstgenshof wird drei Tage lang gefeiert. Die 30 Mitglieder kommen aus Borth, Bönninghardt oder Wallach.

 Im Zeichen von Teufel und Engel unterwegs: "Die Bobos" haben keinen festen Stellplatz, sondern steuern seit fünf Jahren Campingplätze in der ganzen Republik an. Wer Lust und einen Campingwagen hat, kann sich ihnen anschließen.

Im Zeichen von Teufel und Engel unterwegs: "Die Bobos" haben keinen festen Stellplatz, sondern steuern seit fünf Jahren Campingplätze in der ganzen Republik an. Wer Lust und einen Campingwagen hat, kann sich ihnen anschließen.

Foto: Campingclub

Über den Wolken muss die Freiheit grenzenlos sein, singt Reinhard Mey. Hans-Günter Bühning (58) und die Mitglieder des Vereins Niederrheinische Zugvögel pflegen solche Gefühle bodenständig auszuleben - mit dem Wohnwagen. "Unterwegs mit dem Wohnwagen zu sein, das ist für uns Freiheit. Wir können alles so machen, wie wir wollen", sagt Hans-Günter Bühning. Er ist Vorsitzender der Camperclubs Niederrheinische Zugvögel. Der Beiname "Bobos" ist eine andere Geschichte.

Rund 30 Mitglieder hat der Club, der als jüngster im Landesverband Ruhr Niederrhein organisiert ist. "Schön ist für mich, dass aus den Familien mittlerweile schon die Enkel bei uns mitfahren. Wir sind mit drei Generationen unterwegs", so Bühning.

Deutschland hat als Reiseland viel zu bieten, sagt der Vorsitzende. Im Umkreis von 300 Kilometern steuert der Club Campingplätze mit dem Wohnwagen an. Dazu gehören Ziele im Norden wie die Nordsee oder im Süden attraktive Weingegenden. Komfortabel geht es mit Ehefrau Elke im modernen Campingwagen von Ort zu Ort. "Es ist faszinierend, mit eigenem Luxus unterwegs zu sein", sagt Bühning. Er sagt, dass er im Campingwagen besser schläft als im eigenen Bett daheim.

Die Reiseziele für mehrtägige Fahrten werden demokratisch unter den Mitgliedern abgestimmt. Mit bis zu 17 Wohnwagen geht der Camperclub auf Reisen. In diesem Herbst steht eine Fahrt nach Boppard an. Bei Tagesausflügen werden Sehenswürdigkeiten, Museen oder Ausstellungen besucht. "Damit die Kultur nicht zu kurz kommt", so Bühning.

Er ließ sich früh vom Campervirus anstecken. Vor 30 Jahren fiel in der jungen Familie die Entscheidung für den ersten Wohnwagen. "Wer Lust hat, mit uns auf Tour zu gehen, ist willkommen. Jeder kann bei uns mitmachen. Er muss nur einen Wohnwagen haben", sagt Bühning.

Auf der Jahreshaupt- und der Halbjahresversammlung werden die Ziele festgelegt. Hinzu kommen zwei Clubabende, bei denen auch auswärtige Gäste referieren. Der Jahresabschluss wird mit einem Abendessen und gut bestückter Tombola gefeiert. Treffpunkt ist in der Bönninghardt das Vereinslokal Thiesen. "Uns ist die Gemeinschaft sehr wichtig. Wir sind ein lustiger Club", so Bühning.

Dass die Camper als Verein eingetragen sind, habe Vorteile. Nicht nur die Verbandszeitung informiert über das Neueste in der Camperszene oder lädt zu Messen und anderen Veranstaltungen ein, sondern "wir genießen über den Landesverband auch Versicherungsschutz", so Bühning. Zwölf Euro kostet der Jahresbeitrag. Die Idee, einen eigenen Verein zu gründen, kam vor Jahren spontan. Damals waren die Camper über einen anderen Club organisiert. Auf Unzufriedenheit folgte der Spruch: "Nicht meckern, selber machen." Nägel mit Köpfen folgten. Sogar ein Wimpel mit einer Teufel-Engel-Figur wird am jeweiligen Campingplatz gehisst. Der Name "Niederrheinische Zugvögel" passt, denn die Mitglieder verstehen sich als ein reiner Reiseclub ohne festen Stellplatz. Der Beiname "Die Bobos" ergab sich aus den Wohnorten der Gründungsmitglieder wie Borth, Bönninghardt und Wallach.

(RP)
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