Rheinberg/Xanten Zu viele Restabfälle landen in der Biotonne

Rheinberg/Xanten · Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof muss immer wieder Bio- zum Restmüll umdeklarieren. Die Kosten tragen die Gebührenzahler.

 Oben: Das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof. Unten: Sieht der "Biomüll" so aus, kann er nicht mehr kompostiert werden.

Oben: Das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof. Unten: Sieht der "Biomüll" so aus, kann er nicht mehr kompostiert werden.

Foto: kdi (Archiv), Privat

Es ist Gedankenlosigkeit, die am Ende viel Geld kostet: Schon wieder musste das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof Bioabfall aus Rheinberg als Restmüll deklarieren. Der muss für 207 Euro pro Tonne entsorgt werden — der Tarif für Bioabfall liegt dagegen nur bei 97 Euro je Tonne. Allein seit Oktober musste die Stadt auf diesen Gebührenvorteil bei 54 Tonnen verdrecktem Biomüll verzichten.

 Oben: Das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof. Unten: Sieht der "Biomüll" so aus, kann er nicht mehr kompostiert werden.

Oben: Das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof. Unten: Sieht der "Biomüll" so aus, kann er nicht mehr kompostiert werden.

Foto: kdi (Archiv), Privat

Die Abfallberatung der Stadt macht deshalb nochmals darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, dass keine Plastiktüten und kein Restmüll in der Biotonne landet. Auch wenn auf der Verpackung "biologisch abbaubar" steht. Sie sähen den handelsüblichen Plastiktüten zum Verwechseln ähnlich, so dass die biologisch abbaubaren Plastiktüten auf dem Fließband des Abfallentsorgungszentrum nicht erkennbar sind und als Restmüll bewertet werden müssen: "Es ist ihr Geld, was hier unnötig mehr aufgewendet wird", betont die Verwaltung.

Da bereits mehrfach Lkw-Ladungen als verunreinigt eingestuft wurden, weist die Stadt nun auch auf die rechtlichen Folgen hin: "Wer die Biomülltonne benutzt um Restmüll ,los zu werden', handelt ordnungswidrig!" Die Verwaltung werde die Verursacher zur Verantwortung heranziehen — die Abfallsatzung sehe eine hohe Geldbuße vor.

Während in Alpen Probleme bei der Biomüll-Abfuhr kein Thema sind, kommen sie in Sonsbeck gelegentlich vor. Zum Glück aber selten, sagt Norbert Kalscheur, der zuständige Fachmann im Rathaus. Zweimal habe das Abfallentsorgungszentrum Asdonkshof im vorigen Jahr "Fehlmengen" gemeldet, die nicht kompostiert werden konnten, und den Preis entsprechend angepasst. "Die Kosten werden auf die Allgemeinheit umgeschlagen." Pro Müll-Charge könne das einige Cent mehr für jeden Gebührenzahler bedeuten. Dass es in Sonsbeck zuletzt eher zu Senkungen der Müllgebühren kam, liege an den Gewinnen des AEZ mit "Drittmengengeschäften" — dem Müll, der von außerhalb des Kreises angefahren wird. Von den damit erzielten profitierten auch die Kommunen des Kreises.

Biotonnen gibt es in Sonsbeck vor allem im Ortskern, in den Außenbereichen dagegen so gut wie gar nicht. "Die Landwirte haben ihre eigenen Komposthaufen", erläuterte Kalscheuer. Die eigene Wiederverwertung des Biomülls werde vom Gesetz bevorzugt. In Xanten gibt es gar keine Biotonnen. "Speisereste gehören in die Restmülltonne", heißt es im Infoblatt der Stadt. Reste von Blumen, Pflanzen, Obst- und Gemüsereste können auch in Gartenabfallsäcken entsorgt werden. Die kosten pro Stück einen Euro.

(RP)
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