Alpen Wo kann man noch sparen?

Alpen · Die prognostizierten Kosten für den Mensa-Neubau am Alpener Schulzentrum steigen und steigen. Gestern Abend im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss war schon von 630 000 Euro die Rede. Fraktionen sind schockiert.

Erst war von 430 000 Euro die Rede, dann plötzlich von 570 000 — und gestern Abend wurde erstmals öffentlich die Summe 630 000 Euro für die Mensa genannt, die an das Alpener Schulzentrum an der Fürst-Bentheim-Straße angebaut werden soll.

Die Mitglieder aller Fraktionen reagierten gestern Abend im Alpener Bau-, Planungs- und Umweltausschuss gleich: Der Schock darüber, dass die Kosten immer weiter in die Höhe gehen, mischte sich mit dem Unverständnis darüber, dass dies nicht vorher gesehen worden war. Thomas Hommen von der FDP sagte im Laufe der Diskussion: "Zumindest was den Brandschutz und die Küchenausstattung angeht, dürften die Kostensteigerunen eigentlich nicht überraschend gekommen sein", so der Sachkundige Bürger. "Das ist nicht nachvollziehbar."

Für 100 Plätze

Der von der Gemeinde beauftragte Architekt Christofer Allerkamp aus Essen schilderte, wie sich der Mensa-Bau realisieren lasse. Er erinnerte daran, dass in Zusammenarbeit mit den beiden Schulleitungen zunächst ermittelt worden war, wie viele Kinder ihren Mittagstisch überhaupt in der Schule einnehmen werden. 100 Plätze müssten eingerechnet werden, wobei man von einem Zwei-Schichten-Betrieb ausgeht; von den 650 Haupt- und Realschülern wären könnten also knapp 200 über Mittag in der Mensa sein. Einen Vorentwurf der Gemeinde hat das Büro Allerkamp übernommen.

Die Konzeption sieht vor, das Mensa-Gebäude an die bestehende Cafeteria anzubauen. Zunächst sollen zwei Mensa-Einheiten für jeweils 50 Schüler so angelegt werden, dass sie sich teilweise im bestehenden Gebäude, teilweise in einem neuen Baukörper befinden. Sollte sich die Zahl der Nutzer noch erhöhen, könnte man einen dritten Mensa-Trakt ansetzen.

Lüftungsgerät auf dem Dach

Was vorher offenbar nicht bekannt war ist, dass die Mensa ein leistungsstarkes Lüftungsgerät ("am besten auf dem Dach") braucht, und dass umfangreiche Brandschutzmaßnahmen vorgenommen werden müssen.

Die Hauptfrage ist nun, wo sich noch Einsparungen vornehmen lassen. "Wir fanden schon 400 000 Euro viel", gestand CDU-Sprecher Josef van Beek, der vorschlug, die Kücheneinrichtung zu verschlanken. Auch SPD (Dr. Amin Lövenich), Grüne (Wilfried Schellen) und FDP (Thomas Hommen) schlugen vor, vor einer Entscheidung unbedingt nach Einsparmöglichkeiten zu suchen.

Dies soll nun bis zur nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 13. April erfolgen. Dazu wird eine Baukommission gegründet.

(RP)
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