Alpen Wilhelm Koppers: Der Patron stand "nie zur Debatte"

Alpen · Namen sind, so ein namhafter Dichter, Schall und Rauch. Nicht so, weil mit viel Gefühl verbunden, wenn's aus gutem Grund darum geht, noch eigenständige Schulen in zwei Dörfern zusammenzubinden, damit beide überleben. In der Sache herrschte gestern im Schulausschuss Einigkeit, die Grundschulen Menzelen und Veen vom übernächsten Schuljahr örtlich getrennt unter gemeinsamer Flagge zu führen. Beide Schulpflegschaften haben die Notwendigkeit gesehen und das Zusammengehen abgesegnet.

Dennoch gab's gestern vernehmliches Grummeln. Bürgermeister Thomas Ahls machte seinem Ärger Luft, dass ihm öffentlich unterstellt worden war, den Namen Wilhelm Koppers, der der Grundschule in Menzelen seit Schülergenerationen Einmaligkeit verleiht, streichen zu wollen: "Daran haben wir im Rathaus nie gedacht." Gemeint war FDP-Fraktionschef Thomas Hommen auf der Zuschauerbank. Der hatte sich in einer Pressemitteilung als Namensretter gefeiert und eine ironische Bemerkung des Ausschussvorsitzenden Irmgard Höpfner (CDU), einen Veener Namen ins Spiel zu bringen, als bare Münze verkauft. "Wahrnehmungsstörung", nannte das der Bürgermeister, ohne den Namen seines Adressaten zu nennen. Beifall der großen Koalition war ihm ob der "klaren Worte" gewiss. Auch seinem Vorschlag, kommunal selbstbewusst, den von der Obrigkeit geforderten Zusatz "städtisch" aus dem amtlichen Namen für den Verbund zu streichen. Der soll "Wilhelm-Koppers-Grundschule, Gemeinschaftsgrundschule der Gemeinde Alpen, Primarstufe" lauten. Das Wortungetüm dürfte sich im Alltag "abschleifen", der Nebel sich schnell verziehen.

(RP)
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