Rheinberg Wie Vierbaum "ein starkes Dorf" wird

Rheinberg · Hochschule Rhein-Waal stellte Ergebnis der Bürgerbefragung vor. Eine Erkenntnis lautet: Die Vierbaumer wünschen sich mehr Gemeinsamkeit. Ein erster Schritt dorthin könnte ein Dorffest sein. Die Bürger selbst sind jetzt gefragt.

"Wer sind die Vierbaumer und was ist ihnen wichtig?" - Diese Fragen standen am Montagabend im Schwarzen Adlers im Mittelpunkt. Dort stellte die Hochschule Rhein-Waal die Ergebnisse der Bürgerbefragung zum Projekt "starke Dörfer" vor (RP berichtete).

"Die Auswertung der Fragebögen hat leider länger gedauert als geplant", entschuldigte sich Birgit Mosler von der Hochschule. Neben Vierbaum nehmen auch Annaberg, Wardt und Birten an dem Projekt zur Regionalentwicklung teil. "Es waren sehr große Datenmengen, die die Studenten auswerten mussten", so Mosler, bevor sie Ergebnisse präsentierte.

Untersucht wurden die Bereiche Mobilität, Nahversorgung, Energie, Wohnen, Einrichtungen und Identität. Insgesamt nahmen 110 Personen an der Befragung teil. "Das liegt daran, dass wir nur ein paar Tage Zeit hatten, die Bögen zu verteilen und einzusammeln", erklärten die Vierbaumer. Insbesondere das Thema Verkehr sorgte für Diskussionen. Die Bürger kritisierten, dass in Vierbaum häufig zu schnell gefahren werde und die Straßen zugeparkt würden. Das abzustellen, so Mosler, sei allerdings "nicht Ziel des Projektes". Sie lenkte den Blick zurück auf die Dorfentwicklung. "Wir wissen jetzt, dass besonders die Nahversorgung ein Problem ist und dass sich die Vierbaumer mehr Gemeinsamkeit wünschen. Wie wäre es für den Anfang mit einem gemeinsamen Dorffest?" fragte die Moderatorin.

Es wurde über mögliche Versammlungsplätze und Feste gesprochen. Am Ende reichte Birgit Mosler eine Liste herum: "Änderung funktioniert nur, wenn jemand sie organisiert. Wer also bereit ist, Zeit hat und es angehen will, trägt sich jetzt bitte hier ein. Beim nächsten Treffen kann es dann weitergehen."

25 Bürger hatten sich zur Präsentation im Schwarzen Adler versammelt. Beim ersten Treffen waren es noch rund 80 gewesen. "Mit so vielen Menschen hatten wir nicht gerechnet", erinnert sich Luise Theile, Mitinitiatorin des Projektes. Sie ist noch etwas skeptisch "Ich habe Angst, dass Hoffnungen gemacht werden, die nicht erfüllt werden können und die Leute dann enttäuscht sind", sagte sie. Trotzdem steht sie hinter dem Projekt. "Vierbaum ist aufgrund der Lage, sehr zerklüftet. Ein gemeinsames Fest, das alle versammelt, wäre schön. Ich hoffe, es machen viele mit. Dann schaffen wir das."

"KRAKE - starke Dörfer" ist ein EU-Projekt der Euregio Rhein Waal sowie der Hochschulen Arnheim und Nimwegen, an dem 40 Dörfer an der deutsch-niederländischen Grenze teilnehmen. Im Mittelpunkt steht dabei die aktive Mitarbeit der Bürger. "Wir sind die Verkehrslotsen, aber die Vierbaumer müssen das Auto fahren", sagte Nicole Weber F. Santos, Klimaschutzmanagerin der Stadt Rheinberg. Sie begleitet das Projekt. Ihr Fazit: "Es sieht so aus als würden wir weiterarbeiten."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort