Rheinberg Weil Rheinberg einfach schön ist

Rheinberg · Beim Auftakt zur viertägigen NRW-Radtour machten sich gestern Mittag rund 1000 Fahrradfahrer auf den Weg. Auf dem Marktplatz gab es zuvor zahlereiche "Kettengespräche" sowie Informationen und Livemusik auf der RP-Bühne.

NRW-Radtour durch Rheinberg
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Der Marktplatz wurde gestern zum Mekka für Fahrradfahrer aus ganz NRW. Über 1000 warteten auf den Startschuss zur 8. NRW-Radtour. Mit Gitarre und Stimme sorgte der Düsseldorfer Joe Kiki auf der RP-Bühne für gute Livemusik. Schon Stunden vorm Start gab es zwischen Stadt- und Rathaus "Kettengespräche" - in allen erdenklichen Landesdialekten. "Ich bin zum dritten Mal dabei und freue mich auf die Tour", sagte Ludwig Jürgens aus Ascheberg (Westfalen). Während die meisten Teilnehmer das Tour-T-Shirt trugen, wählten Carla Laus und ihre drei Schwestern Sesamstraßen-Figuren. Alle mit Plüschfrosch Kermit auf dem Helm als Glücksbringer. "Der ist mit einem Fluch belegt. Wer ihn klaut, bekommt vier Tage Regen und einen Plattfuß", so die Moerserin.

Davon gab es schon vor dem Start einige, um die sich Karl-Heinz Nährisch und sein Team kümmerten. "Wir begleiten die Tour mit einem Servicefahrzeug, können kleinere Pannen direkt unterwegs beheben" verspricht Nährisch. An vier Tagen geht es entlang einer 255 Kilometer langen Route, die mit Sehenswürdigkeiten nur so gespickt ist. Von der Ossenberger Schlosskapelle bis zum Kloster Kamp haben alle eines gemeinsam: Sie werden von der NRW-Stiftung mit den Lotterieerträgen von Westlotto unterstützt. Warum gerade Rheinberg als Start- und Zielort für die Niederrheintour ausgewählt wurde, liegt für den Pressesprecher der Stiftung, Winfried Raffel, auf der Hand: "Die Stadt passt von der Lage her ideal und bietet eine ausgezeichnete Infrastruktur. Der wahre Grund ist aber: Weil Rheinberg einfach schön ist."

Dass der Niederrhein mit seinem Radwegenetz von 3000 Kilometern zudem eine ideale Region für Pedalritter ist, möchten auch die Mitarbeiter von Niederrhein Tourismus vermitteln. Der Standort dafür hätte besser nicht sein können, weiß Martina Baumgärtner: "Das hier ist besser als jede Messe, wir erreichen heute genau unsere Zielgruppe. Der Radtourismus hilft enorm, unsere Region bekannter zu machen." Im nächsten Schritt möchte man erreichen, dass die durchschnittliche Verweildauer der Zweiradtouristen von bislang durchschnittlich 2,5 Tagen erhöht wird. Das ist ganz im Sinne von NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin: "Immer wenn Menschen irgendwo hinkommen, lassen sie ein bisschen Geld da und das ist gut für die Region." Sein besonderer Dank galt den 43 Einsatzkräften der Polizei, die rund um die Strecke für die nötige Sicherheit sorgen. Was Wegequalität betrifft, muss man sich zumindest im Kreis Wesel keine Sorgen machen, betonte Landrat Dr. Ansgar Müller: "Wir verfügen über eine perfekte Infrastruktur, die regelmäßig instand gehalten wird." Rheinbergs Bürgermeister Frank Tatzel, der selber bis Millingen mitradelte, hob die historische Innenstadt als Sehenswürdigkeit hervor und fand eine einfache Erklärung dafür, weshalb es in seiner Heimatstadt besonders viele stramme Waden gibt: "Wir sind eine Sportstadt, jeder vierte Einwohner ist aktiv."

Das kann man auch von Markus Rademacher und Andreas Weber behaupten. Die beiden Polizisten begleiten die Teilnehmer auf dem Polizeifahrrad. "Wir wollen unterwegs mit den Radfahrern ins Gespräch kommen", berichtet Markus Rademacher und steigt auf, denn in diesem Augenblick gibt Garrelt Duin mit einem lauten Knall die 8. NRW-Radtour frei.

(erko)
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