Rheinberg Warum die Borther Straße jetzt saniert wird

Rheinberg · Die Borther Straße - die Kreisstraße 14 - in Ossenberg ist gesperrt. Bis voraussichtlich Ende dieser Woche laufen noch die Arbeiten an dem ca. 400 Meter langen Teilstück zwischen dem Ortsausgang und der Dammstraße (die RP berichtete).

 Die Borther Straße in Ossenberg wird momentan saniert.

Die Borther Straße in Ossenberg wird momentan saniert.

Foto: A. Fischer

Für Barbara Ettwig, die in Ossenberg lebt, viele Jahre Ratsmitglied war und sich nach wie vor bei den Bündnisgrünen politisch engagiert, ist die Maßnahme "reine Geldverschwendung". "Was ist an der Straße kaputt?", fragt sie. "Warum muss sie neu gemacht werden?" Bei den Beratungen des Kreishaushalts habe man massive Einsparungen hinnehmen müssen. Insbesondere der soziale Bereich sei davon betroffen gewesen. Barbara Ettwig: "Einrichtungen wie ,Frauen helfen Frauen' oder die AIDS-Hilfe müssen mit weniger Geld auskommen. Vor dem Hintergrund muss man doch mal den Straßenbau auf den Prüfstand stellen."

Jens Kampen, Koordinator Straßen beim Kreis Wesel, kennt das Argument und kann gut nachvollziehen, was Barbara Ettwig durch den Kopf geht. Er sagt aber: "Wir versuchen, beim Straßenbau die sogenannte wirtschaftliche Erhaltungsfähigkeit zu erreichen. Das heißt: Wir handeln schon, bevor die Schäden sichtbar werden. Dadurch sparen wir langfristig Geld."

Auf die Borther Straße sei vor einigen Jahren eine neue Oberfläche aufgezogen worden - eine maximal zwei Zentimeter dicke Bitumen-Schicht mit Splitt. Jetzt sei eine Deckensanierung fällig. Das bedeutet: Die beiden obersten Lagen - die Deck- und die Binderschicht - werden erneuert. Jens Kampen: "Wenn wir diesen Schritt jetzt nicht machen würden, müssten wir bald auch die Asphalttragschicht erneuern. Und das kostet dann 30 Prozent mehr." Die jetzt durchgeführte Maßnahme hat ein Volumen von etwa 150.000 Euro.

In der Kreisverwaltung werde nicht vom Schreibtisch aus über Sinn und Unsinn solcher Maßnahmen entschieden, unterstreicht Kampen. Der Koordinator: "Es gibt wöchentliche Streckenkontrollen unserer Bauhofmitarbeiter. Zudem haben wir ein Ingenieurbüro mit der Prüfung beauftragt. Es werden Bestandsbohrungen vorgenommen, um herauszufinden, was für die Straßenschäden ursächlich ist."

Im Fall Ossenberg sei dabei herausgekommen, dass für die Borther Straße Handlungsbedarf besteht. Dass auch Geld für andere, beispielsweise soziale Maßnahmen gebraucht werde, stehe auf einem anderen Blatt.

(up)
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