Rheinberg Volkstrauertag Opfern von Paris gewidmet

Rheinberg · Im strömenden Regen spricht Bürgermeister Frank Tatzel. Schüler gestalten die Gedenkstunde mit.

 In den Städten und Ortschaften der Region wurde gestern der Toten der Weltkriege gedacht. Auch den Opfern der Anschläge von Paris galt das Gedenken. In Rheinberg hielt Bürgermeister Frank Tatzel die Rede.

In den Städten und Ortschaften der Region wurde gestern der Toten der Weltkriege gedacht. Auch den Opfern der Anschläge von Paris galt das Gedenken. In Rheinberg hielt Bürgermeister Frank Tatzel die Rede.

Foto: a. Fischer

In einer gemeinsamen Feierstunde der Vereine und Bruderschaften der Stadt Rheinberg wurde am Volkstrauertag ein Kranz zum Gedenken der Toten aller Kriege an der Totengedächtnisstätte in der Wallanlage niedergelegt. Anwesend waren gestern neben Vertretern des Löschzuges Rheinberg Mitte der Feuerwehr Abordnungen aller Schützenvereine mit ihren Fahnen.

Nach einem Choral der Feuerwehrkapelle Rheinberg erinnerten Schülerinnen der Jahrgangsstufe 11 des Amplonius-Gymnasiums an die verheerenden Folgen des Zweiten Weltkrieges und schilderten ihre Gedanken zu Krieg und Terror. Im Projektkurs Menschenrechte haben sie sich mit ihrem Lehrer Tobias Menke mit der Frage beschäftigt, wo und warum heute Menschen ihre grundlegendsten Rechte streitig gemacht werden. "Die junge Generation hat nie einen Krieg erlebt. Würde man sie fragen, könnten sie ihn aber relativ genau beschreiben. Nicht die Gefühle, aber die Bilder, die Krieg in unseren Köpfen erzeugt. Bilder aus Film und Fernsehen", erklärte Vaanilaa Ketheeswaranathan. Leonie Langen stellte die Frage, ob es gut oder schlecht sei, durch die Medien jeden Tag Menschenrechtsverletzungen und Krieg konfrontiert zu werden. Schürt es die Angst oder stumpft man mit der Zeit ab. Ihre Antwort: "Die Bilder werden uns nur dann berühren, wenn wir uns mit der Wirklichkeit auseinandersetzen."

Bürgermeister Frank Tatzel wies darauf hin, dass man zurecht stolz darauf sein könne, jahrzehntelang im Frieden zu leben weil man versuche, auch kleine Konflikte friedlich und im gegenseitigen Konsens zu lösen. Tatzel erinnerte an die Gräueltaten der Naziherrschaft und spannte einen Bogen bis in die heutige Zeit: "Die nahezu täglichen Schreckensbilder aus den Krisengebieten, die wir in den Nachrichten sehen, machen deutlich, dass die Welt auch heute nicht vom Frieden regiert wird und Menschen nach wie vor unter Hunger, Krieg und Verfolgung leiden. So sind unsere Gedanken in diesem Jahr nicht nur bei den Toten der beiden Weltkriege und ihren Familien, sondern auch bei den Menschen im Irak und in Syrien, im Nahen Osten und in der Ukraine, bei allen Opfern von Konflikten auf dieser Welt." Mit Blick auf die Anschläge in Paris sagte der Verwaltungschef: "Ich hoffe, dass die IS nicht mit den Flüchtlingen in einen Topf geworfen wird."

"Wir trauern um die Opfer der beiden Weltkriege, aber auch um die Bundeswehr-Soldaten, die in Kriegsgebieten ihr Leben lassen mussten und wir trauern um die Terroropfer von Paris", erklärte Erika Heckmann, Sprecherin des VDK. Mit dem Lied "Herr, segne uns", vorgetragen vom Gesangverein "Harmonie" und der gemeinsam gesungenen Nationalhymne erfolgte der Abmarsch zum großen Markt. Wie in Rheinberg gedachte man am gestrigen Volkstrauertag in vielen Städten und Gemeinden am Niederrhein mit einer Kranzniederlegung der Gefallenen aus den beiden Weltkriegen. Überall galt das Mitgefühl der Teilnehmer den Opfern der barbarischen Anschläge von Paris.

(erko)
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