Alpen Veener Schule platzt aus allen Nähten

Alpen · Die Anmeldezahlen reichen für eine zweite Eingangsklasse. Doch die Räumlichkeiten reichen auch angesichts der großen Nachfrage nach Plätzen im Offenen Ganztag nicht aus.

 Peter Nienhaus (Grüne) hatte im Offenen Ganztag in Menzelen Spaß. Schulleiterin Anette Krömker erläuterte dem Schulausschuss den Raumbedarf.

Peter Nienhaus (Grüne) hatte im Offenen Ganztag in Menzelen Spaß. Schulleiterin Anette Krömker erläuterte dem Schulausschuss den Raumbedarf.

Foto: Paus

Peter Nienhaus von den Grünen ließ sich voller Vertrauen ins stattliche blaue Sofa plumpsen, das in einem der vielen Räume für den Offenen Ganztag im einladend gemütlich eingerichteten Altbau der Wilhelm-Koppers-Grundschule in Veen steht. Er nahm sich eine Kasperlepuppe und begann, Faxen zu machen. "Kein Wunder, dass die Kinder hier Schlange stehen", so Nienhaus. So wohl wie der Grüne-Politiker fühlen sich hier die 70 Kinder, die hier täglich nach dem Unterricht ihre Zeit verbringen, ehe sie um 13 Uhr oder am späten Nachmittag nach Hause zurückkehren. Das außerunterrichtliche Betreuungsangebot an der Schule boomt.

Die Warteliste ist lang, berichtete Rektorin Anette Krömker den Schulpolitikern, die der Schule einen Besuch abgestattet haben, um zu sehen, ob's hier noch Platz für eine weitere Klasse gibt. Wie ausführlich berichtet, sind für das nächste Schuljahr 35 ABC-Schützen angemeldet worden, deutlich mehr als genug für eine Klasse. Und Raum für eine zweite gibt's de facto nicht. Davon ist die Politik nach dem Besuch nachhaltig überzeugt. Also will die Verwaltung versuchen, Eltern von einem knappen Dutzend Kindern aus Menzelen-West und Bönning-Rill zu überzeugen, ihr Kind an der Grundschule in Alpen anzumelden. Fahren müssten die ohnehin.

Dabei gebe es schon aufgrund der steigenden Nachfrage nach Betreuung von 8 bis 13 Uhr oder im Offenen Ganztag mit insgesamt acht Kräften zusätzlichen Raumbedarf, den die Schule nicht bedienen kann. Zehn Kinder stünden auf der Warteliste. Die würde auch im neuen Schuljahr nicht kürzer, eher länger, vermutet die Schulleiterin. Sie ist hochzufrieden: "Wir haben, was wir brauchen, nutzen es optimal. Aber mehr geht nicht."

Den großen Mehrzweckraum will Anette Krömker im Obergeschoss des Neubaus auf keinen Fall missen. Der randvolle Belegungsplan beweise, dass der schulische Bedarf riesig sei. Hier wird musiziert, Theater gespielt, Bewegung ist ein Thema und viele, viele andere Aktivitäten, die für ihre 151 Schüler in sechs Klassen pädagogisch wertvoll und damit unverzichtbar seien.

Anette Krömker berichtete davon dass der noch junge Schulverbund mit dem Standort Veen (26 Anmeldungen) auf einem guten Weg sei. Die Idee von "Schule im Dorf" soll weiter gelebt werden, dennoch werde der Zusammenschluss mit Leben erfüllt durch gemeinsame Elternabende an beiden Standorten und gemeinsamen Aktionen. Erstes großes Projekt sei der Zirkus, der im März seine Zelte in Menzelen aufschlägt.

Ursula Ledermann von der Grundschule Zum Wald berichtet von 30 Anmeldungen, also noch Luft für weitere Schüler, um die hier angepeilte Zweizügigkeit sicherzustellen. Auch hier wächst der Bedarf an Betreuung vor und nach dem Unterricht. 18 Kinder werden morgens schon ab 7 Uhr gebracht, 48 der insgesamt 161 Grundschüler besuchen den Halbtag, 54 den Offenen Ganztag. Auch hier steht im April ein Zirkusprojekt auf dem Spielplan. Besonderheit: Die Grundschule in Alpen ist nach erheblichen Umbauarbeiten inzwischen nahezu barrierefrei und damit ein idealer Ort für Inklusion.

(bp)
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