Alpen Telekom versus Deutsche Glasfaser

Alpen · In Alpen bieten gleich zwei Unternehmen an, Glasfaserkabel zu verlegen. Damit könnten die Alpener künftig schneller im Internet surfen als bisher. Nun müssen sie entscheiden, ob sie eins der Angebote annehmen wollen.

Alpen: Telekom versus Deutsche Glasfaser
Foto: Lothar Berns

Der Weg durchs Internet kommt Alpener Bürgern seit vielen Jahren wie die Fahrt über einen holprigen Feldweg vor. Doch im April stellte sich die Deutsche Glasfaser GmbH im Rathaus vor und erklärte, sie könne ein flächendeckendes Glasfasernetz direkt in die Häuser verlegen und damit eine rasante Datenautobahn mit Geschwindigkeiten von 100 Mbit/Sek. und mehr bieten. Inzwischen zog die Deutsche Telekom nach. Der Marktführer verlegt seinerseits die hauchdünnen Übertragungskabel - allerdings nur bis kurz vor die Häuser der Nutzer. Auf den letzten Metern setzt die Telekom weiter auf die veralteten Kupferkabel. Mittels eines speziellen Vectoring-Verfahrens soll aber dennoch die vom Mitbewerber vorgelegte Geschwindigkeit erreicht werden.

Alpens Bürger versetzt das in die komfortable Situation, gleich zwischen zwei Auffahrten auf die Datenautobahn wählen zu dürfen. Im Kampf um die Gunst der Alpener stiegen die beiden Wettbewerber nun im pädagogischen Zentrum an der Fürst-Bentheim-Straße mit Info-Veranstaltungen in den Ring. Den Auftakt machte die Deutsche Telekom mit einem echten Knallerangebot von 19,95 Euro monatlich für die 100 Mbit/Sek-Leitung. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich die Datenmaut jedoch als Lockvogel, denn schon nach einem Jahr flattert den Telekom-Kunden eine satte Preiserhöhung auf 44,95 Euro ins Haus. Unterm Strich bleibt bei einem Vertrag, der über zwei Jahre läuft, aber dennoch ein günstiger Durchschnittspreis von 32,45 Euro im Monat.

Für Unmut unter den rund 300 Besuchern der Veranstaltung sorgte hingegen die Aussage von Telekom Manager Uwe Abels, dass Einwohner aus den Ortsteilen Bönninghardt, Veen und Menzelen-West vorerst nicht auf die digitale Überholspur gelangen werden. Der Grund dafür ist eine siebenjährige Sperrfrist nach dem Erhalt von Fördermitteln im Jahre 2011, bis dahin wird die Telekom dort keine Glasfaser verlegen.

Solche Barrieren gibt es für den Mitbewerber nicht. "Wir bauen unser Netz alleine mit der Unterstützung von Investoren und können daher jeden Ort zeitnah beliefern, ohne Fördergelder vom Land oder den Kommunen beantragen zu müssen", erklärt Sarah Driesen, Vertriebsmitarbeiterin der Deutschen Glasfaser bei einer zweiten Infoveranstaltung, zu der erneut rund 300 interessierte Alpener an die Fürst-Bentheim-Straße gekommen waren. Sie erfuhren, dass Menzelen-West direkt auf die Datenautobahn gelangen wird und der Anschluss der übrigen Ortschaften in einer zweiten Phase im Herbst kommenden Jahres erfolgen soll. Der Haken: Sowohl in Alpen als auch in Veen, Bönninghardt und Menzelen-Ost müssen sich jeweils 40 Prozent der Haushalte für den Netzausbau entscheiden. Wer diese Entscheidung während der so genannten Nachfragebündelung trifft, erhält den Glasfaseranschluss ins Haus kostenlos und dauerhaft, auch wenn er zwei Jahre später den Anbieter wechseln sollte.

(RP)
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