Alpen Süße Einstimmung für wilden Haufen

Alpen · Das gemeinsame Konzert der Martonair-Männer mit dem Barbershop-Blend-Damen begeistert 450 Zuhörer.

 "Struppi" Struberg dirigierte die beiden so ungleichen Chöre zu einem Hörerlebnis. Das Experiment kann als vollkommen geglückt bezeichnet werden.

"Struppi" Struberg dirigierte die beiden so ungleichen Chöre zu einem Hörerlebnis. Das Experiment kann als vollkommen geglückt bezeichnet werden.

Foto: Ostermann

Tono Baranowski, Sprecher des Männergesangvereins (MGV) Martonair aus Alpen, erinnert sich gern an die Anfrage des preisgekrönten Sonsbecker Chores Barbershop-Blend nach einem gemeinsamen Konzert: "Wir fühlten uns unheimlich geehrt." Hans-Heinrich "Struppi" Struberg, Leiter des Männerchors, brachte das ungleiche Zusammentreffen auf den Punkt: "Das ist wie Pech und Schwefel. Auf der einen Seite unser wilder Haufen und auf der anderen Seite ein Chor, der eine enorme Qualität mitbringt. Das wird interessant."

Neben der Qualität servierten die Sonsbecker Damen ihren männlichen Kollegen vorm Konzert im Schulzentrum selbst gebackenen Kuchen. Barbershop-Blend Dirigent Norbert Hammes war auch ohne die süße Einstimmung zuversichtlich: "Natürlich sind das zwei ganz unterschiedliche Dinge. Aber gerade dieser Kontrast macht es ja für das Publikum so interessant."

Die Rechnung ging auf: Insgesamt 450 Besucher wollten sich am Wochenende die beiden außergewöhnlichen Chorkonzerte im Pädgogischen Zentrum nicht entgehen lassen. "Barbershop-Blend gehört zu den besten Chören in Deutschland", sagte MGV-Kassierer Rudolf Thiesies in seiner Begrüßung und fügte augenzwinkernd hinzu: "Obwohl wir ein Chor der alten Säcke sind, haben wir zugesagt."

Nach dem gemeinsamen "Einsummen" beider Chöre zum Vangelis-Hit "Conquest of Paradise" sorgten die Männer mit Partyhits von "Azzurro" bis "Ring of Fire" gleich für die richtige Stimmung. Dazu passte auch die humorvolle Moderation von Petra Onasch-Szerman, die erst "Struppi" Struberg am Klavier in Schnappatmung versetzte ("Er ist ein richtiger Sympathikus, ein drahtiger Kerl") und danach den gesamten Chor: "Sie singen jetzt Griechischer Wein von Udo Jürgens. Stellen sie sich diese Männer am Ende des Konzertes in weißen Bademänteln vor." Soweit sollte es nicht kommen, dennoch gaben sie alles.

Ein Quartett setzte sich passend zum Achim-Reichel-Hit "Aloha Heya" sogar auf den Bühnenboden und ruderte im Takt. Danach machten sie die Bühne frei für die Damen von Barbershop-Blend, die gleich mit dem ersten Titel "Lazy Day" ihre Qualität eindrucksvoll unter Beweis stellten. Die Stimmen räumlich voneinander getrennt, lieferte der Chor klanglich perfekt ausgefeilte Arrangements zu einer ansprechenden Choreografie. Besonders deutlich wurde dies beim Rammstein-Titel "Engel", ein Hörgenuss auf ganz hohem Niveau. Weitere Höhepunkte folgten, wie etwa BouranisSommermärchen-WM-Song "Auf uns" oder der Cole-Porter-Klassiker "Blow, Gabriel, blow".

Mit der Westernhagen-Komposition "Es geht mir gut" rundete der MGV Martonair ein durchweg gelungenes Konzert ab. Dementsprechend gut ging es auch dem Publikum, was sich in minutenlangem Beifall und der vehementen Forderung nach einer Zugabe ausdrückte. Mit "Rockin' all over the world" verabschiedeten sich die Chöre schließlich gemeinsam.

(RP)
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