Rheinberg Stunde der Gartenvögel

Rheinberg · Welche Vögel leben bei uns - und wie viele? Der Naturschutzbund ruft ab heute dazu auf, Vögel zu zählen.

 Zwei Stieglitze im Flug: Der Stieglitz ist der Vogel des Jahres 2016.

Zwei Stieglitze im Flug: Der Stieglitz ist der Vogel des Jahres 2016.

Foto: Laurie Campbell (rspb-images.com

Was für eine Idylle: Im großzügigen Garten des Alten- und Pflegeheims Am Kattewall an der Orsoyer Straße 36 mitten in der Rheinberger Innenstadt gibt Hans Schwerdt alles. Der kundige Ornithologe liefert ohne Punkt und Komma Wissenswertes aus der Vogelwelt. Erzählt mit Begeisterung von Mauerseglern, die auch "Fußlose" genannt werden, gar nichts mit Schwalben zu tun haben und "im Prinzip immer in der Luft bleiben könnten". Berichtet, warum die seltener gewordenen Stare sich gerne über Kirschen hermachen und dass Grünspechte mittlerweile wieder in allen Rheinberger Ortsteilen anzutreffen sind.

Eigentlich hat sich Hans Schwerdt mit Sylvia Oelinger und Marcel Wirth von der Nabu-Ortsgruppe Rheinberg im Kattewall-Garten getroffen, um gemeinsam mit den Altenheim-Bewohnern Vögel zu zählen. Denn von heute an bittet der Naturschutzbund zum zwölften Mal darum, an der Aktion "Stunde der Gartenvögel" mitzumachen und Erkenntnisse über das Vorkommen bestimmter Vogelarten zu liefern.

 Hans Schwerdt (re.) mit Marcel Wirth vom Nabu und Bewohnern des Kattewall-Altenheims

Hans Schwerdt (re.) mit Marcel Wirth vom Nabu und Bewohnern des Kattewall-Altenheims

Foto: Olaf Ostermann

"Leider sehen wir jetzt hier kaum Vögel", sagt Hans Schwerdt. Das Treffen mit Bewohnern aus dem Pflegeheim fand gestern Nachmittag statt. Schwerdt, mit Fernglas und viel Sachkenntnis ausgestattet: "Früh morgens oder abends wäre besser gewesen. Nachmittags gönnen sich viele Vögel eine Pause."

Immerhin ortet der Ornithologe verschiedene Vogelarten anhand ihrer Stimmen: Amsel, Dohle, Kohlmeise, Ringeltaube, Elster, Rotkehlchen und immer wieder die häufig vertretene Mönchsgrasmücke. Hans Schwerdt: "Ich gehe davon aus, dass es hier in der Innenstadt ungefähr 20 verschiedene Vogelarten gibt. Auch Spatzen, Grünfinken, Stare, Buchfinken Kleiber, Gartenbaumläufer, der Zilpzalp und der ihm sehr ähnliche Fitis, den wir auch ,Jammerläppchen' nennen."

47.000 Vogelfreunde im Bundesgebiet haben sich im vergangenen Jahr an der "Stunde der Gartenvögel" beteiligt. Sie haben in Städten, Dörfern, Gärten und Parks insgesamt 1,1 Millionen Vögel gemeldet.

Alle Naturfreunde sind zum Mitmachen bei Deutschlands größter Vogelzählung eingeladen. Von heute an bis einschließlich Pfingstsonntag sollte man sich eine Stunde gönnen, um das eigene Umfeld vom Garten, vom Balkon oder von einem Fenster aus zu beobachten. Von jeder Vogelart wird die höchste Anzahl notiert, die im Laufe einer Stunde gleichzeitig entdeckt wurde.

Die Beobachtungen können per Post oder online unter www.NABU.de/gartenvoegel-melden bis zum 23. Mai und kostenfrei per Telefon unter der Nummer 0800 1157115 gemeldet werden: morgen und am Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr.

Von der Internetseite www.stunde-der-gartenvoegel.de können die erforderlichen Meldebögen heruntergeladen werden. Aber auch Vogelporträts, Gesangsaufnahmen, einen Online-Vogelführer und Tipps zum Vogelschutz im Garten sind dort zu finden. Zahlreiche Preise wie ein Trekkingbike, ein Fernglas, Insektenhotels, Nistkästen und vieles mehr warten auf die Gewinner der Auslosung. Teilnahmeschluss ist der 23. Mai.

(up)
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