Rheinberg Sprachzertifikate für 21 Flüchtlingskinder

Rheinberg · Dir Volkshochschule prüfte die Europaschüler, die Sparkasse trug die Kosten für die Kurse.

 Die 21 erfolgreichen Schüler mit Kursleiterin Hülya Atasoyi (li.) und Elisabeth Keggenhoff von der VHS (re.) sowie den Lehrern und Elke Vasel (3.v.r.), Martin Reichert (10.v.r.) und Tim Rütters (links daneben).

Die 21 erfolgreichen Schüler mit Kursleiterin Hülya Atasoyi (li.) und Elisabeth Keggenhoff von der VHS (re.) sowie den Lehrern und Elke Vasel (3.v.r.), Martin Reichert (10.v.r.) und Tim Rütters (links daneben).

Foto: SAN

Kein Wort Deutsch sprachen die 21 Schüler, als sie an die Europaschule kamen. Trotzdem nahmen sie von Beginn an am ganz normalen Unterricht teil. "Wir sind davon überzeugt, dass dieser integrierte Unterricht sich positiv auf den Spracherwerb auswirkt", sagt Martin Reichert, der didaktische Leiter der Schule. Wie gut das funktioniert, konnten er und seine Kolleginnen jetzt bei der Übergabe von 21 Sprachzertifikaten auf den strahlenden Gesichtern der Elf- bis 17-Jährigen ablesen. Alle haben die unabhängige Prüfung bei der VHS bestanden. Die Prüfungskosten von 55 Euro pro Schüler übernahm die Sparkasse am Niederrhein.

Kursleiterin Hülya Atasoyi und Lehrerin Elke Vasel berichteten, was die Flüchtlingskinder aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Thailand, Uganda, Mali, dem Sudan und Rumänien für ihr Zertifikat tun mussten. "Der unabhängige Test der VHS prüft das Hörverständnis, die Grammatik und die mündliche Kommunikation sowie die Lese- und Schreibkompetenz", so Hülya Atasoyi. Mit Wort- und Bildkarten und manchmal auch mit der Übersetzungshilfe anderer Klassenkameraden arbeiteten die Schüler monatelang auf die VHS-Prüfung hin. Der Kurs Deutsch als Fremdsprache (DaF) ist mit zehn Wochenstunden parallel zum sonstigen Unterricht organisiert. "Das Sprachbad in der Klasse ist als Verstärkung ganz wichtig", so Elke Vasel.

Die Idee zu dieser ersten zertifizierten Sprachprüfung für Flüchtlingskinder hatten Elisabeth Keggenhoff von der VHS und die Lehrer der Europaschule. "Die Zertifikate sind bei Bewerbungen und auf dem weiteren Lebensweg sehr wertvoll", weiß Elisabeth Keggenhoff. Für Englisch oder andere europäische Sprachen hatten die Schule und die VHS schon früher zusammengearbeitet. Martin Reichert und seine Kolleginnen wollen mit ihren Schülern auch künftig auf den unabhängigen Test hinarbeiten.

(RP)
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