Rheinberg Spektakel mit einmaliger Atmosphäre

Rheinberg · Zum 20. Mal lud die Veranstaltergemeinschaft zum Adventsmarkt in den Kirchgarten. 20 Aussteller sorgten für heimeligen Budenzauber. Da auch das Wetter passte, kamen viele Besucher. Gestern öffneten zudem die Geschäfte.

 Lilli und Indra aus Rheinberg genossen mit weihnachtlichem Kopfschmuck eine krosse Waffel - natürlich mit Puderzucker.

Lilli und Indra aus Rheinberg genossen mit weihnachtlichem Kopfschmuck eine krosse Waffel - natürlich mit Puderzucker.

Foto: Armin Fischer

Ohne Zweifel gehört der Adventsmarkt im Kirchgarten der Evangelischen Kirchengemeinde zur Top Ten am Niederrhein. Die zwanzigste Ausgabe des Spektakels sorgte für eine gelungene Bestätigung. Zwar ließ das Dezember-Wetter ein wenig zu wünschen übrig. Aber selbst am Samstagabend einsetzender Regen konnte den Besuchern nichts anhaben. Gut gefüllt war daher die Ausstellungsfläche rund um die Kirche. Weit über 20 Aussteller, nach strengen Kriterien ausgesucht, hatten sich mit ansprechendem Angebot auf den Ansturm aus der ganzen Region auf das zweitägige Ereignis vorbereitet.

Liebevoll gearbeitete Dekoartikel, Schmuck, Engelfiguren und anderes Kunsthandwerk kamen an. Darunter auch Bewährtes wie Honigprodukte, herzhafte Wurstwaren oder Liköre. Es duftete überall nach Glühwein, frisch geschlagenen Tannen und Reibekuchen. So, wie eben ein Weihnachtsmarkt riechen muss.

 Thorsten Petrick als Meister Johann von Gersdorff erklärte mit Lupe und dem Faksimile eines Medizinbuchs Angela Schneevoigt-van Dyck seine Heilmethoden.

Thorsten Petrick als Meister Johann von Gersdorff erklärte mit Lupe und dem Faksimile eines Medizinbuchs Angela Schneevoigt-van Dyck seine Heilmethoden.

Foto: Armin Fischer

Anbieter aus der mittelalterlichen Szene hatten sich auf dem Entenmarkt aufgestellt. Das Erfolgsgeheimnis dieses weihnachtlichen Spektakels liegt in der Vielfalt von Budenzauber, Musikprogramm mit Bands und Chören bis hin zur Kaffeetafel im Pavillon. Dort wurden die Kuchenplatten im Verlauf der zwei Tage restlos geputzt. Die 20. Ausgabe bot sich für einen Rückblick an, um auf das Faszinierende des Marktes zu stoßen. So ist es für Cornelia Hoff von der Fußballjugend des TuS 08 Rheinberg am Reibekuchenstand der Zusammenhalt der Vereine und Akteure. "Uns macht es sehr viel Spaß", sagt sie. "Nach dem Markt beginnt im Januar schon die Vorfreude auf die nächste Ausgabe." Sie sprach von einem Engagement "Hand-in-Hand". "Aber am Anfang war uns die Organisationsform noch ein wenig fremd", erinnert sie sich rückblickend.

Ein Umstand, der sich schnell gelegt habe. Vereine, Initiativen und Organisationen arbeiten unter dem Dachverein "Spektakel Rheinberg" zusammen und ziehen an einem Strang. Ein Konzept, das wiederum Impulse weit über die Region hinaus für andere Veranstalter gesetzt hat. Qualität statt Quantität, lautet eines der Prinzipien, so dass ganz verschiedene Stile bedient werden.

 Auch das ist Spektakelmarkt: Jung und alt basteln gemeinsam im Pfarrheim weihnachtliche Deko. Die 86-jährige Anna Leiwering und Lea waren ein klasse Team und hochkonzentriert bei der Sache.

Auch das ist Spektakelmarkt: Jung und alt basteln gemeinsam im Pfarrheim weihnachtliche Deko. Die 86-jährige Anna Leiwering und Lea waren ein klasse Team und hochkonzentriert bei der Sache.

Foto: Armin Fischer

Vom kleinen Wichtelgeschenk bis zu kunstvollen Holzarbeiten reicht das Angebot. Bei der Holzbearbeitung kann der Besucher zuschauen, Aussteller stehen bereitwillig Rede und Antwort, beispielsweise bei den filigranen Minikrippen, die in einer Walnussschale Platz finden. Karin und Anna Friedrich gehören zu den erfahrenen Ausstellern. "Uns gefällt die Atmosphäre", sagen sie. Zu ihren Angeboten gehörten kleine Präsente aus Papier, Holz und Filz. Handgefertigte Filzmännchen sind der Renner. "Schöner Kleinkram", sagen sie. "Wir haben beim Wetter schon alles erlebt. Schnee, Glatteis und Dauerregen, Wind. Das schweißt zusammen", erinnern sie an turbulente Spektakel.

Zum vierten Mal dabei sind Sabine Peters und Sandra Kisters-Jendroska. Auch sie schwärmen von der Atmosphäre: "Es hat so etwas Heimeliges." Im Angebot haben sie kleine Mitbringsel. Kissenhüllen mit Aufschriften wie "Engel ohne Flügel nennt man Mutter" lassen sich beliebig variieren "und kommen gut an". Zufrieden ist auch Corinna Gribl, Vorsitzende der Veranstaltergemeinschaft: "Die Mischung stimmt", sagt sie mit Blick auf einen vollen Kirchgarten. Am verkaufsoffenen Sonntag zog es die Besucher auch in die Geschäfte.

(RP)
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