Rheinberg Sonntag haben die Rheinberger die Wahl

Rheinberg · Knapp 26.200 wahlberechtigte Rheinberger können morgen über die Zukunft der Stadt mitentscheiden. Rosemarie Kaltenbach oder Frank Tatzel - einer von beiden wird Nachfolger von Bürgermeister Hans-Theo Mennicken.

Jede Stimme zählt. Daher haben der parteilose CDU-Kandidat Frank Tatzel und die von einem breiten Bündnis unterstützte SPD-Kandidatin Rosemarie Kaltenbach bis gestern noch mal alles in die Waagschale geworfen. An Wahlständen um die Wette gestrahlt, bedruckte Kugelschreiber, Schreibblöcke und Flaschenöffner verteilt.

Auch bei anderen Gelegenheiten ließen sich die Finalisten auf der Zielgeraden sehen. So übte Rosemarie Kaltenbach den Schulterschluss mit den Streikenden bei Amazon. Sie hat wie rund 40.000 Menschen zuvor die Petition "Behandeln Sie die Amazon-Mitarbeiter fair!" unterzeichnet und unterstützt damit den Kampf der Gewerkschaft für einen Tarifvertrag.

Unterdessen hat Frank Tatzel den gerade erst wiedergewählten CDU-Bürgermeister von Neukirchen-Vluyn, Harald Lenßen, besucht. Der war früher wie Tatzel Sparkassen-Mann. Der Rheinberger möchte im Falle seiner Wahl zum Bürgermeister einen "kurzen Draht" zwischen den beiden Städten herstellen. Auch, aber nicht nur bei der Zusammenarbeit der Kommunen in der schon vor Jahren vereinbarten gemeinsamen Wirtschaftsförderung "Wir4", wie er sagte.

Beide, Rosemarie Kaltenbach und Frank Tatzel, hoffen auf eine gute Wahlbeteiligung bei der Stichwahl am Sonntag. Bei der Eröffnung der Wahllisten Anfang August gab es 26.179 Wahlberechtigte in der Stadt. Diese Zahl habe sich durch Migration leicht verschoben, sagt Erika Wichers vom Wahlamt der Stadt. Wobei "Migration" nichts mit Flüchtlingen oder Asylbewerbern zu tun hat: "So bezeichnen wir in der Stadtverwaltung die Zuzüge oder Abgänge", so Erika Wichers. Mit ihrem Team hat sie mit Hochdruck an der Vorbereitung der Stichwahl gearbeitet.

Die Briefwahl spielte beim ersten Wahlgang am 13. September eine wichtige Rolle. Jetzt ist die Zahl der angeforderten Briefwahlunterlagen noch einmal gestiegen. Sie lag gestern bei 3650 - wobei etwa 3000 Rheinberger die Unterlagen für die Stichwahl bereits vor dem 13. September sicherheitshalber mitbeantragt hatten. "Entscheidend wird aber sein, wie viele Briefwahlunterlagen rechtzeitig zurückkommen", sagt Erika Wichers. Bis gestern waren es 2200. Sie können bis Sonntag, spätestens 16 Uhr, noch in den Briefkasten vor dem Stadthaus-Eingang eingeworfen werden. Erika Wichers wird heute noch einmal persönlich zur Post gehen und die per Post zugesandten Unterlagen einsammeln.

Die Wahllokale sind morgen von 8 bis 18 Uhr geöffnet. Wer seine Wahlbenachrichtigung nicht mehr hat, muss nicht verzweifeln. "Bitte in diesem Fall einen gültigen Lichtbildausweis - Personalausweis, Führerschein etc. - mitbringen", so Erika Wichers.

Wer gebrechlich oder nicht mobil ist, muss auf den Gang ins Wahllokal trotzdem nicht verzichten. Die SPD und ihre Bürgermeisterkandidatin bieten einen Fahrdienst an. Wer diesen in Anspruch nehmen möchte, soll sich bei Margit van Wesel, Tel. 02843 3557 (heute zwischen 18 und 20 Uhr) melden.

Treffpunkt für alle Interessierten ist am Sonntagabend ab 17.45 Uhr wieder die Rheinberger Stadthalle. Dort werden der scheidende Bürgermeister und Wahlleiter Hans-Theo Mennicken und sein Stellvertreter Dieter Paus die Wahlergebnisse öffentlich präsentieren. Aller Voraussicht nach wird man dort zwischen 18.30 Uhr und 19 Uhr live miterleben können, wer der strahlende Sieger und wer der traurige Verlierer der Bürgermeisterwahl ist.

(RP)
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