Rheinberg Sina aus Orsoy unterrichtete in Ghana

Rheinberg · Die 19-Jährige hat beim Aufbau einer Schule in Kasoa in der Nähe der Hauptstadt Accra geholfen. Dazu hat sie in Deutschland Spenden gesammelt. Inzwischen ist sie wieder zurück. Nun beginnt Orsoyerin ein Lehramtsstudium.

 Sina Länders war nicht nur Lehrerin für die Kinder, sondern auch Freundin und Spielkameradin.

Sina Länders war nicht nur Lehrerin für die Kinder, sondern auch Freundin und Spielkameradin.

Foto: Länders

Seit Anfang Juli war Sina Länders (19) in Ghana, sie lebte in Kasoa in der Nähe der Hauptstadt Accra. "Ich bin dort hingegangen, um Eindrücke zu gewinnen von dem Leben und um etwas zu bewegen", erzählt die 19-jährige, die direkt nach dem Abitur nach Afrika gegangen ist. Sie absolvierte ein Praktikum beim Träger "Move the global Foundation". Dort half sie beim Aufbau einer Schule, in der sie auch unterrichtete. "Anders als bei uns wird dort nicht gelacht und gespielt. Kreativität wird nicht gefördert. Interaktion mit dem Lehrer gibt es nicht", beschreibt Sina ihre Eindrücke. Anstatt mit einem Lehrer an der Tafel zu arbeiten, sei dort Einzelarbeit mit den eigenen Heften an der Tagesordnung. "Aber nicht alle haben Hefte."

Deshalb hat die Rheinbergerin zuerst Hefte für alle gekauft. Den Kindern fehle es aber auch an anderen Dingen. Die Klassenräume sowie die sanitären Anlagen und die Küche seien unzureichend. Die Abiturientin hat Spendengelder gesammelt, um zwei weitere Klassenräume, eine gut ausgestattete Küche und zwei Toiletten mitzufinanzieren. Die Einrichtungen seien nicht vergleichbar mit deutschen Standards. Die Küche sei ein leerer Raum mit eine kleinen Kochstelle - mehr nicht. Genau deshalb wollte Sina aber gerade nach Ghana. "Ich wollte an einer Schule für arme Kinder unterrichten", sagt sie. Sie will jetzt Religion studieren, hat das Fach dennoch nicht in Ghana unterrichtet. "Ich wollte nicht in religiöse Konflikte geraten. Die Menschen sind streng gläubig", sagt sie.

Die Orsoyerin unterrichtete Mathe und Englisch, zeigte den Kindern aber auch, wie sie beispielsweise die Uhr lesen müssen. In den Pausen wurde viel gespielt. "Ich kann von einem fünfjährigen Kind nicht erwarten, den ganzen Tag stillzusitzen." Die sozial engagierte junge Frau lebte in einem einheimischen Dorf, in dem es nicht immer Strom gab. Auch an die kalte Dusche hat sie sich gewöhnen müssen.

Nicht nur mit ihrer Anwesenheit wollte sie helfen. Sina hat auch Spenden gesammelt. Damit die geplanten Maßnahmen wie der Erweiterung der Schule, Erneuerung der Toiletten und eine Küche finanziert werden können, sammelte Sina Länders das Geld in Deutschland. Damit werden Materialien für die Bauunternehmer gekauft.

Die 19-Jährige beginnt nun ein Lehramtsstudium. "Ich möchte gerne Lehrerin für Kinder mit Behinderung werden", berichtet die Orsoyerin.

(sass)
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