Alpen Schützen räumen, bauen und stapeln

Alpen · Junggesellen bringen ihr Gelände zwischen Nettomarkt und Regenrückhaltebecken auf Vordermann.

 Richard Kühling, Walter Matemaar, Hermann Hendricks, Eberhard Aldenhoff und Rolf Bocksteegers (v.l.) stapeln Totholz.

Richard Kühling, Walter Matemaar, Hermann Hendricks, Eberhard Aldenhoff und Rolf Bocksteegers (v.l.) stapeln Totholz.

Foto: Olaf Ostermann

Gästen, die aus Richtung Bahnhof in die Ortschaft Alpen kommen, bietet sich gegenüber der alten Motte kein schöner Anblick. Am Rande der weiträumigen Wiese mit dem Spazierweg und der Parkbank wuchert Gestrüpp und das kleine Wäldchen dahinter wirkt nach der letzten Rodung wie ein durchlöcherter Vorhang. Hinzu kommt, dass verantwortungslose Zeitgenossen überall ihren Unrat hinterlassen haben.

Eigentümer des Grundstücks zwischen dem Nettomarkt und dem Regenrückhaltebecken ist der Junggesellen-Schützenverein. Einmal im Jahr, immer an Karsamstag treffen sich die Mitglieder zu einer großen Aufräumaktion. Waren diese in der Vergangenheit hauptsächlich aufs Müllsammeln beschränkt, strebt man nun nachhaltige Verbesserungen an. Eine dieser Maßnahmen betraf den Trampelpfad, der von der Straße "An der Vorburg" zum angrenzenden Supermarkt führt. "Der ist im Herbst und Winter nach längeren Regenfällen eine einzige Matschfläche", erklärt Rolf Bockstegers, Geschäftsführer der Junggesellen-Schützen.

Diese Matschfläche war Anwohner Heinz Hansen schon lange ein Dorn im Auge: "Der Weg wird von den Anwohnern der angrenzenden Straßen gerne als Abkürzung genutzt. Darunter sind zwei ältere Damen, die bei schlechtem Wetter mit ihrem Rollator nicht zum Supermarkt kommen." Eigentlich hatte Hansen diesen Weg in Eigenregie ausbessern wollen, dann kam ihm der Schützenverein zur Hilfe. Der nutzte seine guten Kontakte, und dann ging alles sehr schnell.

Der Alpener Bauunternehmer Janßen stiftete 35 Kubikmeter Sand-Kiesgemisch und stellte einen Radlader samt Fahrer zur Verfügung, vom örtlichen Bauhof kamen Schüppen und leichtes Gerät. Ordentlich verdichtet und leicht abgeschrägt soll der neue Untergrund künftig nicht nur schwer beladene Rollatoren tragen. Bevor es aber soweit war, mussten alle mit anfassen. Selbst der Nachwuchs half kräftig mit. "Opa komm arbeiten", forderte der dreijährige Simon mit dem Schüppchen in der Hand seinen Großvater Pilo Redger auf, die Pause zu beenden.

Im Wäldchen nebenan sammeln die Jungschützen herumliegende Äste und türmen sie auf. "Der Totholzhaufen bietet Unterschlupf für alle Kleinsäuger", erläutert Walter Matenaar. Der ehemalige Förster begleitet nicht nur die Aufräumaktion, sondern berät die Schützen auch bei der im Herbst beginnenden Aufforstung. "An der Böschung zur Wiese setzen wir verschieden blühende halbhohe Sträucher, das Wäldchen wird mit Hainbuchen und Eichen aufgefüllt", so Matenaar. Bis der Grüngürtel in neuem Glanz erstrahlte, mussten Altlasten entsorgt werden wie die Viehtränke, die ein Landwirt offenbar ebenso zurückgelassen hat wie den Weidezaun. Nach der Mühe folgte am Nachmittag der gemütliche Teil: An einem Osterfeuer ließen die Schützen sich die Pizza schmecken und stießen auf die geleistete Arbeit an.

(erko)
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